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64. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e. V.

19.-22.06.2024, Freiburg

Ergebnisse nach radikaler Prostatektomie im Jahr 2022 – Beobachtungen eines Zentrums für uro-onkologische Rehabilitation mit hoher Fallzahl

Meeting Abstract

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  • Guido Müller - Klinik Quellental – Urologisches Kompetenzzentrum für die Rehabilitation (UKR) der Kliniken Hartenstein
  • M. Butea-Bocu - Klinik Quellental – Urologisches Kompetenzzentrum für die Rehabilitation (UKR) der Kliniken Hartenstein
  • B. Beyer - Klinik Wildetal – Urologisches Kompetenzzentrum für die Rehabilitation (UKR) der Kliniken Hartenstein

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 64. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Freiburg, 19.-22.06.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocV7.1

doi: 10.3205/24swdgu61, urn:nbn:de:0183-24swdgu616

Published: May 13, 2024

© 2024 Müller et al.
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Einleitung: Ziel dieser Studie war es, aktuelle Ergebnisse nach radikaler Prostatektomie (RP) aus der Perspektive der urologischen Anschlussrehabilitation (AR) darzustellen.

Methode: Evaluiert wurden die Daten aller Patienten aus Primärkliniken, die ≥50 Patienten zur AR zuwiesen (Anteile bzw. Medianwerte jeweils mit Minimum und Maximum). Multivariable Regressionsanalysen unter Einschluss von Patientenalter, kardiovaskuläre Komorbidität, Diabetes, Adipositas (Body Mass Index ≥30 kg/m²), OP-Methode und Nervschonung wurden durchgeführt, um unabhängige Prädiktoren bezüglich der Frühkontinenz zu identifizieren.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 3.751 Patienten aus 213 Primärkliniken zur AR aufgenommen. Aus 21 Primärkliniken kamen jeweils ≥50 Patienten zur AR (insgesamt 2.141 Patienten). Präop. PSA-Wert im Median 7,6 ng/ml (6,6–9,7), Roboter-assistierte OP in 89% (0–100), Nerverhalt in 74% (21–95), R1 im Stadium ≤pT2 in 5,5% (0–20,5), Gleason Score ≥8 in 18% (10–48), Lymphozelen in 31% (14–52), Anastomoseninsuffizienz in 11% (2–27). Kontinenz bei Aufnahme zur AR (Median 21 Tage postop.) in 37% (4–54) bzw. Urinverlust/Tag im Median 102 g (22–591). Kontinenz am Ende der AR (Median 42 Tage postop.) in 54% (19–69) bzw. Urinverlust/Tag im Median 73 g (27–425). Die Regressionsanalyse identifizierte als Prädiktoren für Kontinenz zu Beginn der AR ein jüngeres Alter, die Nervschonung und das Fehlen von Diabetes (jeweils p<0,001). Bei bestehender Inkontinenz steigt der Urinverlust/Tag durchschnittlich mit jedem zusätzlichen Lebensjahr um 7 g (t=5,2; 95% CI 4–10; p<0,001), bei Diabetes um 79 g (t=2,7; 95% CI 21–136; p=0,007) bzw. ohne Nervschonung um 175 g (t=8,4; 95% CI 134–216; p<0,001).

Schlussfolgerung: Die aktuelle Untersuchung zeigt eine große Varianz im Outcome nach RP. Die präsentierten Daten ermöglichen den Primärkliniken die Einordung der eigenen funktionellen und onkologischen Ergebnisse.