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64. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e. V.

19.-22.06.2024, Freiburg

Einfluss der homologen Rekombinationsreparatur (HRR) Genmutationen auf das Gesamtüberleben im Real-World Setting von Patienten mit metastasiertem Prostatakarzinom

Meeting Abstract

  • Mike Wenzel - Klinik für Urologie, Goethe Universitätsklinikum Frankfurt
  • B. Hoeh - Klinik für Urologie, Goethe Universitätsklinikum Frankfurt
  • F. Koll - Klinik für Urologie, Goethe Universitätsklinikum Frankfurt
  • C. Cano Garcia - Klinik für Urologie, Goethe Universitätsklinikum Frankfurt
  • H. Reis - Dr. Senkenbergisches Institut für Pathologie, Goethe Universitätsklinikum Frankfurt
  • P. Wild - Dr. Senkenbergisches Institut für Pathologie, Goethe Universitätsklinikum Frankfurt
  • S. Banek - Klinik für Urologie, Goethe Universitätsklinikum Frankfurt
  • L. Kluth - Klinik für Urologie, Goethe Universitätsklinikum Frankfurt
  • F. Chun - Klinik für Urologie, Goethe Universitätsklinikum Frankfurt
  • P. Mandel - Klinik für Urologie, Goethe Universitätsklinikum Frankfurt

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 64. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Freiburg, 19.-22.06.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocV5.9

doi: 10.3205/24swdgu49, urn:nbn:de:0183-24swdgu497

Published: May 13, 2024

© 2024 Wenzel et al.
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Text

Einleitung: Für Mutationen in der homologen Rekombinationsreparatur (HRR) und insbesondere im BRCA ½ Gen steht derzeit eine Inhibitor der Poly(ADP-Ribose)-Polymerase (PARPi) als systemische Therapie für Patienten mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs (mCRPC) zur Verfügung.

Methode: Von allen HRR-gescreenten Patienten mit metastasiertem Prostatakrebs wurden Tumor- und Patienteneigenschaften gesammelt. Kaplan-Meier-Schätzungen sowie zusätzliche multivariate Cox-Regressionsmodelle prognostizierten den Wert von HRR- und BRCA1/2-Mutationen für das Gesamtüberleben (OS) im Real-World Setting.

Ergebnisse: Von 189 gescreenten Patienten wiesen 60 (46,5%) eine HRR-Mutation und jeweils 39 (20,6%) eine BRCA-Mutation auf. Von allen 60 HRR-Mutationen waren 39 (65%) vs. 6 (10%) vs. 6 (10%) vs. 4 (6,7%) vs. 2 (3,3%) vs. 3 (5%) BRCA 1/2 vs. ATM vs. CHEK2 vs. CDK 12 vs. FANCA vs. andere Mutationen. Von diesen mutierten Patienten erhielten 30% eine PARPi-Behandlung. Trotz fehlender Unterschiede in Patienten- und Tumorchrakteristika (alle p≥0,09) unterschied sich das OS signifikant zwischen HRR-positiven und HRR-negativen Patienten mit metastasiertem Prostatakarzinom. Im Stadium der Hormonsensitivität betrug das OS 63 Monate (HRR-positiv) vs. 57 Monate (nur BRCA-positiv) vs. 113 Monate (HRR-negativ, p≤0,01). Im fStadium des mCRPC betrug das OS 42 Monate (aHRR-positiv) vs. 46 Monate (nur BRCA-positiv) vs. 70 Monate (HRR-negativ, p≤0,01). Der HRR- und BRCA-positive Status war zudem nach multivariabler Adjustierung mit einem schlechteren OS assoziiert. Weiterhin hatten Patienten mit BRCA-Mutationen, die ohne PARPi behandelt wurden, ein schlechteres OS als Patienten mit BRCA-Mutationen und PARPi im mCRPC (medianes OS: 33 vs. 48 Monate, p<0,03).

Schlussfolgerung: Die Inzidenz von HRR-Mutationen im Real-World Setting ist relativ hoch. Die Verwendung von PARPi ist jedoch noch relativ gering. Dies kann sich in Unterschieden im OS zwischen HRR-positiven und HRR-negativen Patienten mit metastasiertem Prostatakrebs niederschlagen.