gms | German Medical Science

64. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e. V.

19.-22.06.2024, Freiburg

Inzidenz der oralen Spätkomplikationen nach Harnröhrenplastik mit Mundschleimhauttransplantation

Meeting Abstract

  • Aleks Agabekian - Sana Klinikum Hof
  • R. Dican - Sana Klinikum Hof
  • M. Borisenkov - Sana Klinikum Hof
  • J. Beier - Sana Klinikum Hof
  • A. Pandey - Sana Klinikum Hof

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 64. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Freiburg, 19.-22.06.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocV3.9

doi: 10.3205/24swdgu29, urn:nbn:de:0183-24swdgu295

Published: May 13, 2024

© 2024 Agabekian et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Einleitung: Ziel unserer Studie ist, anhand unseres monozentrischen Patientenkollektivs retrospektiv die Inzidenz oraler Spätkomplikationen und die Abhängigkeit dieser Komplikationen von der Länge des Mundschleimhauttransplantats und der Entnahmestelle zu beurteilen.

Materialen und Methoden: Nach Erhalt eines Ethikkommission-Votums wurden 304 Patienten je nach Strikturlänge und Entnahmestelle in zwei Gruppen eingeteilt. Bei einer Strukturlänge von ≤5 cm (Gruppe 1) wurde das Transplantat nur aus einer Wange entnommen. Bei einer Länge >5 cm (Gruppe 2) wurde das Transplantat auch von der Unterlippe/Oberlippe/Zunge oder der anderen Wange entnommen.

Ergebnisse: 15,8% in der ersten Gruppe und 23,1% in der zweiten Gruppe hatten relevante Beschwerden. Orales Taubheitsgefühl wurde bei 12,2% vs. 19,5% und Schmerzen an der Transplantatentnahmestelle bei 3,5% vs. 6,8% der Patienten in beiden Gruppen entsprechend berichtet. Lächeln/Lachen wurde bei 0,8% vs. 7,3% der Patienten als Problem empfunden, das Öffnen des Mundes bei 2,6% vs. 8,9% der Patienten. Ca 6,1% in der ≤5 cm-Gruppe und 10% in der >5 cm-Gruppe hatten Beschwerden beim Essen.

Schlussfolgerungen: Die Länge des Transplantats und die Entnahmestelle haben einen direkten Einfluss auf die Inzidenz postoperativer Komplikationen. Trotz der hohen Komplikationsrate würde die überwiegende Mehrheit der Patienten im Falle eines Rückfalls einer Wiederholung der Operation zustimmen – orale Komplikationen sind daher kein Hinderungsgrund für die Durchführung einer Harnröhrenplastik mit Mundschleimhauttransplantat. Die relativ hohe orale Komplikationsrate ist ein weiterer Grund, warum eine Harnröhrenplastik mit Mundschleimhaut ausschließlich in spezialisierten Zentren durchgeführt werden sollte.