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Erholung von Symptomen des unteren Harntrakts von Patienten mit signifikanten und nicht signifikanten Blasenspeichersymptomen nach Laserenukleation der Prostata
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Published: | May 13, 2024 |
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Einleitung: Aufgrund ihrer nachgewiesenen Wirksamkeit und Sicherheit ist die Laserenukleation der Prostata (LEP) eine bevorzugte Behandlung für Patienten mit benigner Prostataobstruktion und Symptomen des unteren Harntrakts (LUTS). Nach LEP ist eine schnelle Besserung der LUTS, gemessen am Internationalen Prostata-Symptom-Score (IPSS), zu beobachten. Vorherige Studien beschreiben, dass nach einer LEP die Reduzierung von Blasenspeichersymptomen („storage“ Symptome) weniger ausgeprägt war als von Blasenentleerungssymptomen („voiding“ Symptome). Jedoch haben gerade „storage“ Symptome einen besonders negativen Einfluss auf die Lebensqualität der Patienten. Infolgedessen scheint es eine verbreitete Meinung zu sein, dass Patienten mit signifikanten „storage“ Symptomen weniger von einer LEP profitieren. Das Ziel dieser Arbeit war die LUTS von „storage“-positiven und „storage“-negativen Patienten nach der LEP zu vergleichen.
Methode: Innerhalb unserer institutionellen Tertiärversorgungsdatenbank identifizierten wir „storage“-positive und „storage“-negative Patienten, die mit LEP (11/2017–09/2022) behandelt wurden (n=840). Ausschlusskriterien waren fehlende Informationen zum präoperativer IPSS (n=456), eine präoperative oder unbekannte Dauerkatheterversorgung (n=74), Patienten mit relevanten Harnröhrenstrikturen, die eine Urethrotomie erforderten (n=14) und Patienten mit palliativer LEP aufgrund von eines Prostatakarzinoms (n=5). Die endgültige Kohorte bestand aus 291 Studienpatienten. Patienten mit schweren „storage“ Symptomen (IPSS-Storage Subscore >8) wurden als „storage“-positiv definiert. Mixed linear Modelle testeten die Veränderungen des IPSS, IPSS-S, IPSS-Voiding (IPSS-V) und der Lebensqualität (IPSS-QoL) nach 1, 3 und 12 Monaten nach LEP. Multiple lineare Regressionsmodelle prüften Risikofaktoren, die die postoperative Erholung von LUTS nach 1 und 12 Monaten beeinflussen.
Ergebnisse: Von den 291 Studienpatienten wurden 180 (62%) der Gruppe mit „storage“-positiven Status zugeordnet. „Storage“-positive Patienten unterschieden sich von „storage“-negativen Patienten bezüglich eines präoperativ höheren durchschnittlichen IPSS-V (12,2 vs. 8,2; p<0,001) und einer präoperativ ungünstigeren Lebensqualität (durchschnittliche QoL 4,4 vs. 3,3; p<0,001). Wir beobachtete keinen Unterschied zwischen „storage“-positiven und „storage“-negativen Patienten im mittleren adjustierten Gesamt-IPSS, IPSS-S, IPSS-V und IPSS-QoL 12 Monate nach LEP. In multiplen linearen Regressionsmodellen wurde der „storage“-positive Status als Risikofaktor für einen höheren IPSS nach 1 Monat (Koeffizient 2,5, p=0,04), sowie für eine ungünstigere QoL nach 1 Monat (Koeffizient 0,8, p=0.02) und nach 3 Monaten (Koeffizient 0,7, p=0.03) identifiziert. Nach 12 Monaten wurden keine Unterschiede zwischen „storage“-positiven und „storage“-negativen Patienten festgestellt.
Schlussfolgerung: „Storage“-positive Patienten profitieren nahezu gleichermaßen von der LEP, verglichen mit „storage“-negativen Patienten. Allerdings sind signifikante „storage“ Symptome mit einem höheren Gesamt-IPSS einen Monat sowie mit einer ungünstigeren QoL einen und drei Monate nach LEP assoziiert. Diese Erkenntnisse sprechen dafür, die LEP auch bei „storage“-positiven Patienten in Betracht zu ziehen, wobei eine gründliche Patientenaufklärung besonders für den unmittelbaren Zeitraum nach LEP notwendig ist.