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64. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e. V.

19.-22.06.2024, Freiburg

Ist „REZÜM“ eine individualisierte Behandlungsoption für lower urinary tract symptoms (LUTS)? Eine Single-Center-Analyse der postoperativen Ergebnisse und des Short-Term Follow-ups mit 75 Patienten

Meeting Abstract

  • Gvantsa Kobakhidze - Klinikum Idar-Oberstein
  • B. Al Hakeem - Klinikum Idar-Oberstein
  • K. Odat Allh - Klinikum Idar-Oberstein
  • M. Zabad - Klinikum Idar-Oberstein

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 64. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Freiburg, 19.-22.06.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocV3.4

doi: 10.3205/24swdgu24, urn:nbn:de:0183-24swdgu244

Published: May 13, 2024

© 2024 Kobakhidze et al.
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Text

Einleitung: Die Behandlung des benignen Prostatasyndroms (BPS) erfordert einen personalisierten Ansatz, um die beste Versorgung für die Patienten sicherzustellen. Die REZÜM-Therapie hat sich als vielversprechende minimal-invasive Option etabliert. Diese Studie untersucht, ob REZÜM eine individualisierte Behandlungsoption für Patienten mit LUTS darstellt, indem sie den Behandlungsverlauf, die postoperativen Ergebnisse und das Follow-up analysiert.

Methode: In dieser prospektiven Studie wurden selektiv bzw. individualisiert 75 Patienten mit persistierenden und therapierefraktären LUTS ausgewählt. Alle Patienten unterzogen sich einer REZÜM-Behandlung im Jahr 2023 und wurden nachbeobachtet. Klinische Parameter wie der International Prostate Symptom Score (IPSS), der Quality of Life (QoL)-Score, Prostatvolumen (PVOL), International Index of Erectile Function (IIEF-5), Ejakulationsstatus, Restharn (post-void residual = PVR) sowie Uroflowmetrie wurden vor und nach der Behandlung (1 Monat, 2 Monate, 3 Monaten sowie 6 Monate) erfasst. Die Einschluss- und Ausschlusskriterien unterschieden sich hinsichtlich des Alters, Allgemeinzustands, Prostatavolumens, Eastern Cooperative Oncology Group (ECOG), Karnofsky-Index und des G8 geriatrischen Assessments.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 75 Patienten für die Analyse rekrutiert. Die Katheterentfernung war bei 96,4% der Patienten erfolgreich, im Durchschnitt am 3. postoperativen Tag. Nur 1,5% der Patienten wurden nach durchschnittlich 180 Tagen erneut operiert.

Beim Vergleich des Ausgangswerts mit der längsten mittleren Nachbeobachtungszeit sank das postoperative IPSS deutlich um 73,7%, der Lebensqualitätsindex sank um 79,7% und Qmax verbesserte sich um 71,3%. Der Restharn reduzierte sich um 87,9% und das Prostatavolumen um 49%. Postoperativ traten nur wenige Komplikationen auf, die erfolgreich behandelt wurden. Die REZÜM-Therapie erwies sich als wertvolles Verfahren zur Ejakulationserhaltung (98,7%).

Schlussfolgerung: Die vorliegende Studie unterstreicht die Wirksamkeit und Sicherheit von REZÜM als individualisierte Behandlungsoption für Patienten mit BPH. Die signifikante Verbesserung der Symptome und der Lebensqualität sowie das geringe Risiko von postoperativen Komplikationen machen REZÜM zu einer vielversprechenden Alternative zu konventionellen Behandlungsmethoden, abhängig von der Auswahl der Patienten und der Indikationsstellung. Weitere Langzeitstudien sind jedoch erforderlich, um die langfristige Wirksamkeit und Sicherheit von REZÜM zu bestätigen, einschließlich randomisierter kontrollierter Studien mit einer Referenztechnik.