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Sanguinarin induziert einen Zellzyklusarrest und die RIP1-abhängige Apoptose in Nierenzellkarzinom-Zellen
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Published: | May 13, 2024 |
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Einleitung: Neue zielgerichtete Therapien verbessern den Krankheitsverlauf von Patienten mit fortgeschrittenen Nierenzellkarzinomen (NZK). Aufgrund entstehender Resistenzen bleibt der Behandlungserfolg jedoch limitiert. Naturstoffe könnten hier neue Therapieoptionen bieten. Der Pflanzenstoff Sanguinarin aus der Traditionellen Chinesischen Medizin wirkte bereits in verschiedenen Entitäten anti-tumoral. Zum NZK existieren bisher nur wenige Daten. In der vorliegenden Studie wurde daher an NZK-Zellen der Einfluss von Sanguinarin auf das Tumorzellwachstum evaluiert.
Material und Methoden: Caki-1-, 786-O-, KTCTL-26- und A-498-Zellen wurden mit Sanguinarin behandelt. Unbehandelte Zellen dienten als Kontrollen. Im Anschluss wurden das Zellwachstum, das klonogene Wachstum, Veränderungen im Zellzyklus und verschiedene Zelltodereignisse (Apoptose, Nekrose und Nekroptose) untersucht. Zudem wurde die Entstehung reaktiver Sauerstoffspezies (ROS) ermittelt (Glutathion-Gehalt) und die Expression und Aktivität von zelltodregulierenden Proteinen bestimmt.
Ergebnisse: Die Behandlung mit Sanguinarin resultierte in NZK-Zellen in einer zeit- und dosisabhängigen signifikanten Inhibition des Tumorzellwachstums und der Zellproliferation. Zurückzuführen war die wachstumshemmende Wirkung von Sanguinarin in der Regel auf einen Zellzyklusarrest in der G2/M-Phase, welcher sich auch auf Proteinebene zeigte. Weiterhin induzierte Sanguinarin eine RIP1-assoziierte Apoptose. Ein Anstieg an ROS konnte durch den Verbrauch von Glutathion nach der Behandlung mit Sanguinarin ebenfalls detektiert werden.
Schlussfolgerung: Sanguinarin induzierte in NZK-Zellen anti-tumorale Effekte. Sanguinarin könnte somit eine ergänzende Therapieoption für Patienten mit fortgeschrittenem NZK bieten. Weiterführende Analysen sind notwendig, um dies zu klären.