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In der VERSUS-Studie von d-uo werden mehr als die die Hälfte aller Prostatakarzinome durch Früherkennung diagnostiziert: Ist das vorteilhaft?
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Published: | May 13, 2024 |
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Einleitung: Seit 5/2018 dokumentieren Mitglieder von d-uo urologische Tumorerkrankungen im Rahmen der prospektiven VERSUS-Studie. Wir stellten uns die Frage, ob es Unterschiede zwischen Patienten mit einem früherkannten und nicht-früherkannten Prostatakarzinom (PCa) im Hinblick auf das Alter und das Tumorstadium bei Diagnose gibt.
Methode: Es handelt sich bei der VERSUS-Studie um eine nicht-interventionelle, prospektive, multizentrische Registerstudie zur Dokumentation und deskriptiven statistischen Auswertung von Diagnostik, Behandlungsverlauf und Nachsorge uro-onkologischer Patienten. In die VERSUS-Studie werden alle Patienten mit einer urologischen Tumorerkrankung eingeschlossen.
Ergebnisse: Mit Stand Dezember 2023 wurden 20.558 Patienten mit der Erstdiagnose einer urologischen Tumorerkrankung dokumentiert. Bei 13.116 Patienten (63,8%) lag ein PCa vor. Das mediane Alter betrug 70,3 Jahre. Bei 7.074 Patienten (54% aller Patienten, medianes Alter 69,7 Jahre, medianer PSA-Wert 8 ng/ml, bei 17,4% der Patienten lag der PSA-Wert >20 ng/ml) wurde das PCa im Rahmen einer Früherkennungsmaßnahme detektiert und bei 6.029 Patienten (46% aller Patienten, medianes Alter 70,8 Jahre, medianer PSA-Wert 10 ng/ml, bei 31,7% der Patienten lag PSA-Wert >20 ng/ml) auf einem anderen Weg. Patienten mit einem durch Früherkennung detektierten PCa hatten im Vergleich zur anderen Gruppe häufiger ein Tumorstadium UICC I (64,9% vs. 43,6%) sowie seltener ein Tumorstadium UICC IV (8,5% vs. 12,4%) und auch seltener einen Tumor der Gradgruppe V (15,4% vs. 20,3%).
Schlussfolgerung: Patienten mit einem durch Früherkennung diagnostizierten PCa sind im Median jünger, haben niedrigere PSA-Werte und weisen günstigere Tumorstadien sowie Gradgruppen als Patienten mit einem nicht durch Früherkennung detektierten PCa auf.