gms | German Medical Science

64. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e. V.

19.-22.06.2024, Freiburg

Eignung der systematischen im Vergleich zur ultraschallgesteuerten MRT-Fusions-Biopsie zur Beurteilung der Auswirkungen von Zeitverzögerungen zwischen Biopsie und radikaler Prostatektomie

Meeting Abstract

  • Pawel Rachubinski - Goldstadt Privatklinik
  • A. Benchi - Goldstadt Privatklinik
  • S. Lahme - Goldstadt Privatklinik
  • J. Witt - Goldstadt Privatklinik
  • S. Leyh-Bannurah - Martini‐Klinik Prostate Cancer Centre

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 64. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Freiburg, 19.-22.06.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocV1.5

doi: 10.3205/24swdgu05, urn:nbn:de:0183-24swdgu059

Published: May 13, 2024

© 2024 Rachubinski et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Einleitung: Die Auswirkungen von Verzögerungen bei der chirurgischen Behandlung von Patienten mit Prostatakarzinom (PCa) sind unklar. Diese Arbeit prüft, ob die systematische (SBx) im Vergleich zur ultraschallgesteuerten MRT-Fusionsbiopsie in Kombination mit der systematischen Biopsie (TBx+SBx) unterschiedliche Auswirkungen bei der Verzögerung bis zur radikalen Prostatektomie (RP) haben.

Methode: Es wurde eine bizentrische Kohorte von Patienten mit PCa, die sich einer RP unterzogen, untersucht. Patienten mit Gleason Grad Gruppen (GGG) 1–3, diagnostiziert durch SBx (n=4.475) oder TBx+SBx (n=1.282) wurden analysiert. Multivariate logistische Regressionsmodelle (MVA), die eine Upgrading des GGG bei der RP um ≥1 vorhersagten, wurden für SBx und TBx+SBx durchgeführt.

Ergebnisse: Die Verzögerung der Behandlung bis zur RP von <90, 90–180 und 180–365 Tage wurde in 59%, 35% bzw. 6,2% nach SBx und in 60%, 34% bzw. 5,9% nach TBx+SBx berichtet. Ein Upgrading auf GGG ≥4 bei der RP wurde in 15% nach SBx und in 0,86% nach TBx+SBx festgestellt. In der für SBx durchgeführten MVA ergab die Behandlungsverzögerung einen unabhängigen Vorhersagestatus für Upgrading des GGG bei der RP, nicht aber für TBx+SBx.

Schlussfolgerung: Das widersprüchliche Ergebnis, dass die Behandlungsverzögerung nach SBx einen Einfluss auf das Upgrading hat und nach TBx+SBx nicht, deutet darauf hin, dass die SBx aufgrund der Fehlklassifikationsrate nicht geeignet ist, um den Effekt einer Behandlungsverzögerung zu beurteilen. Daher scheint die TBx+SBx für prospektive Studien zu Behandlungsverzögerungen beim PCa unverzichtbar zu sein.