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Checkpoint-Inhibitoren beim klarzelligen Nierenzellkarzinom: Analyse der immunologischen Marker BTLA, TIM3 und PD-L1 an der Invasionsfront und im Tumorzentrum
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Published: | June 20, 2023 |
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Einleitung: PD-L1 basierte Kombinationstherapien führten zu einer Verbesserung des Therapiestandards beim metastasierten Nierenzellkarzinoms (NZK). Ziel der Analyse war es neben PD-L1 die weiteren Immuncheckpoint-Rezeptoren BTLA und TIM3 an der Invasionsfront sowie im Tumorzentrum beim klarzelligen NZK zu untersuchen.
Methode: Großflächige Schnitte des Tumorzentrums und der Invasionsfront von 44 klarzelligen Primärtumoren im Stadium pT1–4 wurden immunhistochemisch unter Verwendung von Antikörpern gegen BTLA, TIM3 und PD-L1 untersucht und anschließend zu klinisch-pathologischen Daten korreliert.
Ergebnisse: Die stärkste Expression zeigte sich für TIM3 an der Invasionsfront (mean±SD: 84,1±46,6, p=0,094) verglichen zum Tumorzentrum (67,8±44,0, p=0,094). BTLA war am höchsten im Normalgewebe exprimiert mit oft nur schwacher Färbung des Tumorzentrums und der Invasionsfront (110,2 vs. 18,6 (p<0,001) vs. 32,2 (p=0,248)). PD-L1 wurde im Tumorzentrum und der Invasionsfront in nur 5 bzw. 6 von 44 Tumoren exprimiert. In der Korrelation zu den klinisch-pathologischen Parametern zeigte sich eine signifikant höhere BTLA Expression in ≥T3 Tumoren gegenüber T1/2 Tumoren (p=0,009 für Tumorzentrum; p=0,005 für Invasionsfront). BTLA-positive Tumore korrelierten mit einem schlechteren tumorspezifischen Überleben (CSS, HR 4,43, p=0,061) ohne einen signifikanten Unterschied für Tumore mit höherer BTLA Expression an der Invasionsfront verglichen zum Tumorzentrum (median 4,5 vs. 4,9 Jahre, p=0,461). Eine PD-L1 Expression war mit einem schlechteren CSS assoziiert (median 1,66 vs. 4,5 Jahre, HR 1,63, p=0,652). Für TIM3 zeigten sich keine signifikanten Zusammenhänge zu klinisch-pathologischen Parametern und dem Überleben.
Schlussfolgerung: Die vorliegenden Ergebnisse zeigen eine heterogene Expression der untersuchten Checkpoint-Rezeptoren sowohl intra- als auch intertumoral, sodass im klinischen Alltag eine mehrfache Inhibition von verschiedenen Immuncheckpoint-Rezeptoren zur Steigerung des Therapieerfolgs sinnvoll erscheint.