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Die Roboter-assistierte transperitoneale Nierenteilresektion bei ektoper Beckenniere rechts: ein Step-by-Step Operationsvideo
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Published: | June 20, 2023 |
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Einleitung: Für Lageanomalien der Nieren liegen im Falle eines malignen Nierentumorverdachts keine standardisierten robotisch-assistierten operativen Strategien vor, weswegen oftmals auf die konventionelle offen-chirurgische Exploration zurückgegriffen wird, die mit einer erhöhten perioperativen Morbidität assoziiert sein kann. Der hier dargestellte Fall erläutert die technische und praktische Durchführung der roboter-assistierten transperitonealen Nierenteilresektion bei einem malignen Nierenzellkarzinom einer ektopen Beckenniere.
Methodik: Die Indikation zur Nierenteilresektion wurde bei einer 57-jährigen Frau (BMI 31,2; ASA II) nach CT-graphischen Nachweis eines 3,0 cm x 2,5 cm großen Nierentumors (R.E.N.A.L Score: 7 [intermediate risk]; Tumorlokalisation: posterior Mittelgeschoss, teils endophytisch) der ektopen Beckenniere rechts gestellt. Eine roboter-assistierte transperitoneale Nierenteilresektion (Intuitive Surgical, DaVinci Xi-System) mit intraoperativem Ultraschall wurde im 11/2022 durchgeführt. Ein transperitonealer Zugangsweg 4 cm horizontal über dem Umbilicus für eine 4-Roboterarm Konfiguration (8 mm-Trokare; Camera/Maryland/Monopolare-Schere/Prograsp) mit zusätzlichen 12 mm- und 5 mm-Assistententrokar wurden etabliert. Es erfolgte nach Eröffnung des Retroperitoneums mit Isolation zweier Nierenarterien und nach Verifizierung der Tumorgrenzen mittels intraoperativen Ultraschalles unter warmer Ischämie die Nierenteilresektion mit finaler Retroperitonealisierung der ektopen Beckenniere.
Ergebnisse: Die Operationsdauer betrug 205 min, inkl. 170 min Konsolenzeit bei einem intraoperativen Blutverlust (Estimated Blood Loss) von 200 ml. Intraoperativ zeigten sich subjektiv bei guter Tumorexposition keine technischen Einschränkungen durch das roboter-assistierte Vorgehen. Es wurden keine intraoperativen Komplikationen nach EAUiaiC und postoperative Komplikationen ≥3a nach Clavien Dindo beobachtet. Der Harnblasenkatheter und die intraperitoneale Robinson-Drainage wurden nach Serumidenten Kreatinin-Werten am 2ten Tag postoperativ entfernt. Die Entlassung erfolgte am 4ten postoperativen Tag ohne Wiederaufnahme innerhalb der ersten 30 Tage mit bisher unauffälligen Nachsorgeuntersuchungen bei einem klarzelligen Nierenzelltumor (TNM: pT1a, pNx, L0, V0, Pn0, R0).
Schlussfolgerung: Die roboter-assistierte transperitoneale Nierenteilresektion ist auch bei komplexer Tumorlokalisation einer ektopen Beckennieren gut durchführbar und verringert die postoperative Morbidität.