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Neudiagnose Nierenzellkarzinom: Aktuelle Daten aus der VERSUS-Studie von d-uo
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Published: | June 20, 2023 |
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Einleitung: Tumorerkrankungen aus dem urologischen Gebiet machen in Deutschland etwa 39% aller Krebserkrankungen bei Männern und etwa 4% aller Krebserkrankungen bei Frauen aus (RKI 2018). Seit Mai 2018 dokumentieren Mitglieder von d-uo (Deutsche Uro-Onkologen) urologische Tumorerkrankungen im Rahmen der prospektiven VERSUS-Studie.
Methode: Es handelt sich bei der VERSUS-Studie um eine nicht-interventionelle, prospektive, multizentrische Studie zur Dokumentation und deskriptiven statistischen Auswertung von Diagnostik, Behandlungsverlauf und Nachsorge uro-onkologischer Patienten. In die VERSUS-Studie werden alle Patienten mit einer urologischen Tumorerkrankung eingeschlossen. In der vorliegenden Arbeit wurden Patienten mit der Erstdiagnose Nierenzellkarzinom untersucht.
Ergebnisse: Zwischen Mai 2018 und Dezember 2022 wurden 14.834 Patienten mit der Erstdiagnose einer urologischen Tumorerkrankung dokumentiert. Bei 1.137 Patienten (7,7%) lag ein Nierenzellkarzinom vor. Bei 303 Patienten (26,6%) wurde das Nierenzellkarzinom aufgrund einer Symptomatik diagnostiziert und bei 268 Patienten (23,6%) durch ein „sonstiges Screening“. Für 874 Patienten (76,9%) war ein TNM-Stadium verfügbar, davon hatten 787 Patienten T1-4N0M0: T1a = 42,2%, T1b = 24,9%, T2 = 9,5%, T3 = 13,4% und kein Patient ein T4. Bei 9 Patienten (1,0%) lag eine primäre Lymphknotenmetastasierung vor und bei 78 Patienten (8,9%) lag eine primäre Organmetastasierung.
Schlussfolgerung: Die Daten des RKI zeigen für das Nierenzellkarzinom einen Anteil von 12,8% an allen Tumorerkrankungen aus dem urologischen Gebiet (RKI 2018). Die Ergebnisse aus der vorliegenden VERSUS-Studie liegen mit 7,7% darunter. Bei einem Viertel aller Patienten fiel der Tumor durch eine Symptomatik auf. Die allermeisten Patienten haben einen Tumor der Kategorie T1 bei Erstdiagnose. Das primär organmetastasierte Nierenzellkarzinom betrifft etwa 10% aller Patienten.