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Einfluss des Metastasierungszeitpunktes und der Metastasenlast beim kastrationsresistenten Prostatakarzinom
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Published: | June 20, 2023 |
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Einleitung: In zuletzt veröffentlichten Phase-III-Studien wurde eine erhebliche Verlängerung des Gesamtüberlebens (OS) für bestimmte Varianten des metastasierten hormonsensitiven Prostatakarzinoms (mHSPC) nachgewiesen, wobei zwischen den Risikofaktoren der de-novo vs. sekundären Metastasierung sowie einer niedrigem vs. hohem Metastasenlast unterschieden wurde. Wir stellten die Hypothese auf, dass diese Risikofaktoren auch bei Patienten mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom (mCRPC) einen Einfluss haben könnten.
Material und Methoden: Mit anhand unserer Prostatakarzinomdatenbank inkludierten wir mCRPC Patienten zwischen 2010 und 2022. Primärer Studienendpunkt war das OS seit dem Status der Kastrationsresistenz. mCRPC-Patienten wurden nach de-novo vs. sekundärem mHSPC sowie low vs. high volume Metastasenlast stratifiziert.
Ergebnisse: Von 543 mCRPC-Patienten waren 297 (54,7%) ursprünglich de-novo und 246 (45,3%) sekundär metastasiert. De-novo mHSPC Patienten hatten ein höheres Sterberisiko mit einer medianen OS von 40 Monaten seit der Kastrationsresistenz, verglichen mit 43 Monaten bei sekundär metastasierten Patienten (Hazard Ratio: 1,29, p=0,03). Nach der Stratifizierung entsprechend der Metastasenlast konnten 281 mCRPC-Patienten in die OS Analysen eingeschlossen werden. Davon wiesen 52 (18,5%), 86 (30,6%), 94 (33,5%) und 49 (17,4%) ein de-novo low volume, de-novo high volume, sekundäres low volume bzw. sekundäres high volume mHSPC auf. Das mediane OS betrug hierbei entsprechend 37 vs. 30 vs. 57 vs. 43 Monate (p<0,001).
Schlussfolgerung: Auch beim mCRPC lässt sich ein Unterschied im OS bzgl. der Stratifizierung nach initialer de-novo vs. sekundärer Metastasierung sowie niedriger vs. hoher Metastasenlast nachweisen.