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Die MRT-Fusionsbiopsie: Erfahrungen und Lernkurve
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Published: | June 20, 2023 |
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Einleitung: Das multiparametrische MRT wird flächenübergreifend zunehmend zur Standardmethode in der Erstdiagnostik des lokal begrenzten Prostatakarzinoms. Jedoch sind sowohl die Bildgebung als auch Ihre Befundung nicht trivial und stellen die Radiologinnen und Radiologen als Befunder*innen vor Herausforderungen. In unserem Zentrum wurde das multiparametrische MRT mit der konsekutiven MRT-Fusionsbiopsie 2018 etabliert. Wir stellen Ihnen die Ergebnisse aus nun 5 Jahren Erfahrung und Lernkurve vor.
Methode: In dem Zeitraum 01/2018 bis 12/2021 wurde an unserem Zentrum am Klinikum Fulda bei 414 Patienten eine MRT-fusionierte Prostatastanzbiopsie durchgeführt. In dieser Arbeit wurden die Detektionsraten für die gezielte MRT-Fusionsbiopsie im Vergleich zur Randombiopsie sowie die Detektionsrate signifikanter Karzinome in Abhängigkeit der PIRADS-Läsion ausgewertet. Die Detektionsraten wurden über die Jahre hinweg separat ausgewertet und verglichen.
Ergebnisse: In unserem Kollektiv von 414 Patienten betrug die Detektionsrate für Prostatakarzinome für die MRT-Fusionsbiopsie 53% im Vgl. zu 36% bei der alleinigen Randombiopsie. Signifikante Prostatakarzinome wurden mittels MRT-Fusionsbiopsie in 30% der Fälle entdeckt im Vgl. zur Randombiopsie mit 19%. Das Volumen der Prostata spielt bei suspekter Läsion im MRT für die Detektionsrate keine Rolle. Die Detektionsrate für Prostatakarzinome in Anhängigkeit der Prostatagröße beträgt bei einem Prostatavolumen <100 ml 53% im Vgl. zu 54% bei einem Prostatavolumen >100 ml.
Wir konnten weiterhin zeigen, dass die Karzinomdetektionsrate bezogen auf die befundete PIRADS-Läsion über die Jahre angestiegen ist. Die Detektionsrate für Prostatakarzinome bei PIRADS 4-Läsion stieg von 30% in den Jahren 2018 bis 2020 auf 37% in 2021. Einen signifikanten Unterschied zeigte die Detektionrate für PIRADS 5 Läsionen von 59% in den Jahren 2018 bis 2020 auf 74% in 2021.
Schlussfolgerung: Der Einsatz des multiparametrischen MRT hat einen großen Stellenwert in der Diagnostik des Prostatakarzinoms, wobei die Expertise vor allem der Radiologinnen und Radiologen von essentieller Bedeutung ist. In unserem Zentrum konnten wir einen Anstieg der Tumordetektionsrate in Abhängigkeit der PIRADS-Läsion über die Jahre hinweg nachweisen, was mit einer Lernkurve bei der Befundung des multiparametrischen MRTs zusammenhängt.