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Prospektive randomisierte Analyse der Schmerzerwartung und -empfindung bei der MR-Fusionsbiopsie der Prostata: Stimmt die Realität mit den Erwartungen der Patienten überein?
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Published: | May 10, 2022 |
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Einleitung: Die MR-fusionierte Prostatastanzbiopsie (MR-TBx) hat sich als führende Methode in der Prostatakrebsdiagnostik etabliert. Ziel dieser Studie war es, die erwarteten und empfundenen Schmerzen bei der MR-TBx in Abhängigkeit von der präinterventionellen medizinischen Beratung und psychischen Verfassung der Patienten zu bestimmen.
Methode: Wir untersuchten 108 Männer mit Verdacht auf Prostatakrebs, die sich einer MR-TBx unterzogen. Im Vorfeld der MRT erfolgte eine Randomisierung: eine Gruppe erhielt eine additive faktenzentrierte Aufklärung der MR-TBx, die andere eine emotionszentrierte Verfahrensbeschreibung. Alle Patienten beantworteten standardisierte Fragebögen zu Stress, Selbstwirksamkeit und Angst sowie studienspezifische Fragebögen zu erwarteten und erlebten Schmerzen vor und nach der MR-TBx. Klinische Patientenmerkmale und Befragungsergebnisse wurden prospektiv erfasst.
Ergebnisse: Unabhängig vom Aufklärungsstil (fakten- vs. emotionszentriert) wurde die MR-TBx als wenig schmerzhaft empfunden (2,8/10). Nur 11,6% der Männer berichteten über starke Schmerzen (≥7/10). Schmerzen bei der Biopsie korrelierten stark mit Angst (p<0,01), Stress (p<0,05) und Schmerzerwartungshaltung (p<0,001). Hohe Selbstwirksamkeit zeigte keine erhöhte Schmerzresilienz. Die Teilnehmer rechneten bei jedem Teilschritt der Biopsie mit mehr Schmerzen als sie tatsächlich empfanden. Signifikante Unterschiede zeigten sich u.a. beim periprostatischen Block und der Stanzzylinderentnahme (p<0,001). Auch stimmten Erwartungen und tatsächliches Schmerzempfinden in Bezug auf die Anzahl der entnommenen Stanzzylinder nicht überein (p<0,05).
Schlussfolgerung: Es besteht dringender Bedarf, die Aufklärung vor MR-TBx hinsichtlich der zu erwartenden Schmerzen zu optimieren, um das periinterventionelle Wohlbefinden unserer Patienten zu verbessern.