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61. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e. V.

09.06. - 11.06.2021, digital

Einfluss einer Modifizierung der Anastomosentechnik auf früh postoperative Anastomosensuffizienzraten nach robotisch-assistierter laparoskopischer radikaler Prostatektomie

Meeting Abstract

  • A. Kiani - Klinik für Urologie, Universitätsklinikum der Goethe Universität Frankfurt
  • M. Deuker - Klinik für Urologie, Universitätsklinikum der Goethe Universität Frankfurt
  • C. Wittler - Klinik für Urologie, Universitätsklinikum der Goethe Universität Frankfurt
  • F. Preisser - Klinik für Urologie, Universitätsklinikum der Goethe Universität Frankfurt
  • M. Krimphove - Klinik für Urologie, Universitätsklinikum der Goethe Universität Frankfurt
  • M. Welte - Klinik für Urologie, Universitätsklinikum der Goethe Universität Frankfurt
  • C. Humke - Klinik für Urologie, Universitätsklinikum der Goethe Universität Frankfurt
  • M. Wenzel - Klinik für Urologie, Universitätsklinikum der Goethe Universität Frankfurt
  • S. Banek - Klinik für Urologie, Universitätsklinikum der Goethe Universität Frankfurt
  • L. Kluth - Klinik für Urologie, Universitätsklinikum der Goethe Universität Frankfurt
  • P. Mandel - Klinik für Urologie, Universitätsklinikum der Goethe Universität Frankfurt
  • A. Becker - Klinik für Urologie, Universitätsklinikum der Goethe Universität Frankfurt
  • F. Roos - Klinik für Urologie, Universitätsklinikum der Goethe Universität Frankfurt
  • F. Chun - Klinik für Urologie, Universitätsklinikum der Goethe Universität Frankfurt

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 61. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. sine loco [digital], 09.-11.06.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21swdgu45

doi: 10.3205/21swdgu45, urn:nbn:de:0183-21swdgu451

Published: June 8, 2021

© 2021 Kiani et al.
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Text

Einleitung: Die robotisch-assistierte laparoskopische radikale Prostatektomie (RALP) stellt eines der chirurgischen Standardverfahren beim Prostatakarzinom (PCa) dar. Eine suffiziente urethrovesikale Anastomose (uA) erlaubt eine frühe Entfernung des transurethralen Katheters.

Methode: Im Rahmen einer Modifizierung der Anastomosentechnik erfolgt die fortlaufende Naht der uA links von 6 bis 9 Uhr und erst nach rechtseitiger Naht entgegen dem Uhrzeigersinn von 6 bis 12 Uhr wieder links von 9 bis 12 Uhr. Im Gegensatz hierzu umfasst die klassische Technik (kT) die vollständige linksseitige Naht von 6 bis 12 Uhr und hiernach erst die rechtsseitige Naht von 6 bis 12 Uhr, was bei der modifizierten Technik (mT) möglicherweise eine verbesserte dorsale Exposition der Harnröhre und somit höhere radiologische Suffizienzraten bedingen könnte.

Aus unserer prospektiven institutionellen Datenbank wurden alle Patienten eingeschlossen, die im Zeitraum von 11/2017 bis zum 01/2021 eine RALP aufgrund eines PCa erhielten. Die Anastomosentechnik wurde retrospektiv anhand des OP Berichtes identifiziert. Zur Analyse erfolgten deskriptive Statistiken sowie logistische Regressionsanalysen.

Ergebnisse: Es wurden 377 Patienten in die Analysen einbezogen, hiervon wurden 93 (24,7%) mit der mT vs. 284 (75,3%) mit der kT operiert. Insgesamt zeigten 79 (84,9%) Patienten mit der mT vs. 225 (79,2%) der kT (p=0,29) im ersten Cystogramm (CG) eine suffiziente uA. Die mittlere Anzahl der benötigten CG bis zum Vorliegen einer suffizienten uA betrug für die mT 1,2 (Standardabweichung 0,061) vs. 1,4 (Standardabweichung 0,057) CG für die kT (p=0,05). Die mediane Katheterverweildauer betrug bei beiden Techniken 6 Tage (Interquartilsabstände 4-6 Tage bei der mT, 5-7 Tage bei der kT, p=0,02). Die Operationsdauer unterschied sich nicht. In der univariablen logistischen Regression war die mT nicht protektiv für ein insuffizientes CG (OR 0,68; Konfidenzintervall 0,35-1,2; p=0,2). Demgegenüber waren höheres Alter bei OP (OR 1,07; p=0,0009) und größeres Prostatavolumen (1,02; p=0,003) signifikante Prädiktoren für eine insuffiziente uA.

Schlussfolgerung: Bei Durchführung der mT zeigt sich ein positiver Trend zu weniger Anastomoseninsuffizienzen. Ein höheres Alter bei OP sowie ein größeres Prostatavolumen stellten signifikante Prädiktoren für eine insuffiziente Anastomose dar.