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60. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.

22.05. - 25.05.2019, Stuttgart

Evaluierung und Validierung von Referenzgenen aus FFPE Gewebe zur Genexpressionsanalyse im Urothelkarzinom der Harnblase

Meeting Abstract

  • K. Nitschke - Universitätsmedizin Mannheim, Klinik für Urologie, Mannheim, Deutschland
  • D. Jurgowski - Universitätsmedizin Mannheim, Klinik für Urologie, Mannheim, Deutschland
  • M. Eckstein - Universitätsklinikum Erlangen, Pathologisches Institut, Erlangen, Deutschland
  • R. Wirtz - Stratifyer Molecular Pathology, Köln, Deutschland
  • A. Hartmann - Universitätsklinikum Erlangen, Pathologisches Institut, Erlangen, Deutschland
  • P. Erben - Universitätsmedizin Mannheim, Klinik für Urologie, Mannheim, Deutschland

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 60. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Stuttgart, 22.-25.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocV11.08

doi: 10.3205/19swdgu098, urn:nbn:de:0183-19swdgu0986

Published: May 10, 2019

© 2019 Nitschke et al.
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Fragestellung: Referenzgene (housekeeping genes) sind durch eine stabile Expression gekennzeichnet und sind zur Normalisierung von Genexpressionsanalysen mittels qRT-PCR essentiell. Bisher fehlen im Urothelkarzinom der Harnblase (BCa) für archivierte Formalin-fixierte Paraffin-eingebettete (FFPE) Gewebeproben Analysen zu validierten, robusten Referenzgenen. Daher werden hier verschiedene vorbeschriebene Referenzgene analysiert und Empfehlungen bezüglich robuster Referenzgene erarbeitet.

Material und Methoden: Mittels qRT-PCR wurde die Genexpression von den Genen ACTB, B2M, CALM2, GAPDH, GUSB, HPRT1, RPL37A, SDHA und TBP aus 40 FFPE Proben analysiert. Es wurden Proben verschiedener BCa-Stadien (NMIBC und MIBC, n=32) sowie Normalurothel (n=8) verwendet.

Ergebnisse: Für die entsprechenden Gene ergaben sich folgende Expressionsverteilungen: RPL37A (Median Ct-Werte 19,6; Range 17,2-22,3), B2M (Median Ct-Werte 21,0; Range 18,4-24,2), GAPDH (Median Ct-Werte 21,8; Range 18,7-26,4), CALM2 (Median Ct-Werte 25,0; Range 22,9-26,4), SDHA (Median Ct-Werte 25,8; Range 22,2-28,6), GUSB (Median Ct-Werte 27,3; Range 23,8-29,6), ACTB (Median Ct-Werte 28,1; Range 26,3-30,5), HPRT1 (Median Ct-Werte 28,8; Range 24,7-32,8) und TBP (Median Ct-Werte 30,4; Range 27-33,1). Anschließend wurde die Expressionsstabilität mit den Programmen BestKeeper, NormFinder und geNorm ausgewertet (Ausschlusskriterien: RNA-Spezifität, Ct-Werte >30, Expressionsnachweis <90%). GUSB, CALM2 und RPL37A waren die 3 stabilsten Gene unabhängig vom jeweiligen Programm. Weiterhin ergaben sich Gen-abhängige Differenzen zwischen 0,25 und 1,52 in den medianen Ct-Werten bei Normal- und Tumorgewebe.

Schlussfolgerung: Genexpressionsanalysen aus FFPE Proben zeigen hohe Varianzen zwischen verschiedenen Referenzgenen (Median Ct-Werte zwischen 19,6 und 30,4). Als stabilste Referenzgene wurden GUSB, CALM2 und RPL37A identifiziert. Eine Verringerung der Varianz ist durch die Verwendung mehrere Referenzgene (3 oder 5 Referenzgene im Vergleich zu einem Referenzgen) zur Normalisierung möglich.