gms | German Medical Science

60. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.

22.05. - 25.05.2019, Stuttgart

Roboter-assistierte Nierenteilresektion bei multilokulären, unilateralen Nierentumoren (n=10) – Vergleich mit unilokulären Tumoren (n=297)

Meeting Abstract

Search Medline for

  • I. Paramythelli - Siloah St. Trudpert Klinikum, Urologie, Pforzheim, Deutschland
  • V. Zimmermanns - Siloah St. Trudpert Hospital, Urologie, Pforzheim, Deutschland

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 60. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Stuttgart, 22.-25.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocV10.03

doi: 10.3205/19swdgu084, urn:nbn:de:0183-19swdgu0847

Published: May 10, 2019

© 2019 Paramythelli et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Einleitung: Die partielle Nierenresektion bei pT1 Tumoren ist Therapie der Wahl. Die minimal invasiven Techniken haben eine geringere Morbidität bei onkologisch äquivalenten Ergebnissen im Vergleich zum offenen Zugang, sodass sie bei ausreichender Erfahrung des Operateurs leitliniengerecht eingesetzt werden können. Multilokuläre Tumore stellen eine besondere Herausforderung dar. Die Arbeit vergleicht die onkologischen und funktionelle Ergebnisse, sowie die Morbidität bei Roboter-assistierter partieller Nephrektomie zwischen solitären T1 Tumoren und multilokulären, unilateralen Nierentumoren.

Material und Methode: Prospektive Datenkollektion und retrospektive Auswertung von 307 Roboter-assistierten Nierenteilresektionen, davon 297 solitäre Tumore und 10 unilateral, multilokuläre. Vergleich von Tumorgröße, RENAL-Score, warmer Ischämiezeit, maximalem perioperativem Hb-Abfall, Nierenfunktionsverlust, Komplikationsrate nach Clavien-Dindo sowie Trifekta-Rate (WIZ <25 min, R0, keinerlei Komplikationen).

Ergebnisse: 297 solitäre Nierentumore: Tumorgröße 3,6 cm, RENAL-Score 7, WIZ= 13,9 min davon 18 ohne Ischämie. In 77% Malignität , R0 bei 99%. Perioperativer Hb-Abfall bei 2,2 g/dl, Kreatininanstieg 13% entsprechend einer eGFR Reduktion von 12%. Komplikationsrate bei 11%. (n=34 , 20x Clavien I und 9x Clavien II, 4x Clavien III, 1x Clavien IV), Trifekta-Erfolg bei 74%.

10 multilokuläre unilaterale Nierentumore: Tumorgröße 2,6 cm, RENAL-Score 8, WIZ= 16,9 min davon 1 ohne Ischämie. In 90% Malignität , R0 bei 100%. Perioperativer Hb- Abfall 2,5 g/dl, Kreatininanstieg 22% entsprechend einer eGFR Reduktion von 20%. Komplikationsrate bei 30%. (n=3, 2x Clavien I und 1x Clavien II), Trifekta-Erfolg bei 60%.

Diskussion: Die Roboter-assistierte Nierenteilresektion bei multilokulären unilateralen Nierentumoren stellt ein sicheres Verfahren mit gutem onkologischen Ergebnis dar. Vergleichbarer Blutverlust und weiterhin kurzer Ischämiezeit konnten gezeigt werden. Die höhere Einbuße an Nierenfunktion ist zu erwarten, da bei multilokulären Tumoren weniger Restnierenparenchym verbleibt. Die erhöht erscheinende Komplikationsrate bedingt eine niedrigere Trifekta-Rate, ist bei ausschließlich leichtgradigen Komplikationen ( 2x leicht febriler Verlauf und 1x Transfusion) aber akzeptabel, möglicherweise auch durch die relativ geringe Zahl der multilokulären Tumore mitbedingt.