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Hintergrund und Zielsetzung: Die Ejaculatio praecox (EP) ist mit einer Prävalenz von rund 20% die häufigste Sexualstörung des Mannes [1]. Bisherige orale Medikation konnte nur bei wenigen Patienten eine zufriedenstellende Adhärenz erreichen [2]. Seit kurzem ist das erste echte eutektische und klinisch geprüfte Lidocain-Prilocain-Spray auf dem Markt, bei dem die Wirkstoffe vollständig eindringen ohne Übertragung auf die Partnerin. In klinischen Studien konnte das Medikament bei der intra-vaginalen Latenzzeit (IELT) und paarbeziehungsspezifischen Parametern überzeugen [3]. Die Übertragbarkeit von klinischen Studien in die alltägliche urologische Praxis fehlte bislang.

Methodik und Patientencharakteristik: Für diese Fallberichtszusammenfassung wurden EP-Patienten (n=13) aus 6 verschiedenen Praxen in Deutschland unmittelbar nach Markteinführung gemäß Packungsbeilage auf das Fortacin^®-Spray eingestellt und retrospektiv ausgewertet. Patientenalter (42,8 a), Bildungsschicht und Ausgangs-IELT (1,03 min.) repräsentieren ein typisches Praxisklientel.

Ergebnisse zu Wirksamkeit, Sicherheit und Paarbeziehung: Es traten keine medikationsbezogenen unerwünschten Effekte auf. Die Wirksamkeit war bei den meisten Männern deutlich, die partnerschaftliche Beziehung und die Anzahl der Sexualkontakte verbesserten sich. Aber auch Patienten, die nur eine geringe Steigerung der IELT hatten, profitierten von der Therapie. Die Patientenakzeptanz war hoch.

Fazit: Das neue eutektische Spray ist in der niedergelassenen urologischen Praxis eine echte Therapiealternative für Paare mit einer EP-Problematik. Begleiterkrankungen und -medikation scheinen die gute Verträglichkeit nicht einzuschränken, sollten aber noch genauer untersucht werden.