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60. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.

22.05. - 25.05.2019, Stuttgart

Urinfistel in Adduktorenloge und Os pubis Fraktur durch Lagerungsschaden bei TUR-P

Meeting Abstract

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  • A. Rosner - Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz, Urologie, Koblenz, Deutschland
  • R. Hundertmark - Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz, Urologie, Koblenz, Deutschland
  • H. U. Schmelz - Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz, Urologie, Koblenz, Deutschland

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 60. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Stuttgart, 22.-25.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocV6.05

doi: 10.3205/19swdgu048, urn:nbn:de:0183-19swdgu0485

Published: May 10, 2019

© 2019 Rosner et al.
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Vorgeschichte: Bei rezidivierenden Harnverhalten, neg. Prostatastanzbiopsie bei einem Drüsenvolumen von 90 ml und einer frustranen medikamentösen Therapie erfolgte eine TUR-P mit Trokarzystostomie in SPA am 13.12.2018. Postoperativ berichtet der Patient über Schmerzen im Bereich der Oberschenkelinnenseite links und sieht diese im Zusammenhang mit der operativen Beinlagerung. Ein unfallchirurgisches Konsil ergab eine Zerrung der Adduktoren links. Die Entlassung folgte am 19.12.2018 bei gutem Wohlbefinden, ohne Schmerzen und sehr guter Spontanmitkion mit einer MaxFlow von 42,3 ml/sec. Zwei Wochen später stellt der Patient sich mit starken Schmerzen inguinal links und einer ca 5cm großen Raumforderung eine ca 7cm unterhalb des linken Leistenbandes vor. Er berichtet, dass die Schmerzen und Schwellung wenige Tage nach der Operation begonnen haben. Diagnostik und Therapie In der initialen Sonografie zeigt sich die Raumforderung echoarm, sodass zunächst der Verdacht auf ein Hämatom in der Adduktorenloge gestellt wurde. Ein Femoralhernie und eine aktivierte Arthrose wurden ausgeschlossen. Schließlich wurde ein MRT des linken Beines angefertigt bei V.a. Adduktoren-Ausriss. Es zeigt sich eine im T2 hyperintense Raumforderung mit liquiden Signalmuster und Schichtungsphänomen mit dem V.a. atypischerweise komplett verflüssigten intramuskulären Hämatom im M. adductor magnus. Des Weiteren zeigt sich ein kräftiges Knochenmarksödem in der linksseitigen Symphyse mit Flüssigkeitskollektion im Symphysenspalt. Es folgt ein CT-gestützte Punktion und Drainageanlage mit Aspiration von 40ml putriden Flüssigkeit. Im Verlauf des Tages entleert sich zunehmend eine gelbliche Flüssigkeit in die Drainage. In dieser zeigt sich nach näherer Untersuchung ein Krea-Gehalt von 62 mg/dl, sodass schließlich ein CT-gestützes DK-Cystogramm angefertigt wurde. Dieses zeigt ein Leckage von der Prostataloge mit Durchtritt des Kontrastmittelluminats durch die Symphysenfuge mit per continuitatem-Verbindung in den Verhalt in der Muskelloge. Außerdem erbringt das CT den Nachweis einer nicht dislozierten Os pubis Fraktur. Bei Keimbesiedlung des Punktates mit Corynebakterien sowie Streptokokken erfolgte eine testgerechte antibiotische Abdeckung. In den nachfolgenden wöchentlichen Kontrollen des Fistelganges ist dieser zunehmend regredient. Bei Entlassung des Patienten, etwa drei Wochen nach Aufnahme, ist der Fistelgang noch minimal nachweisbar, sodass der DK belassen wurde und die weiteren Kontrollen ambulant stattfinden. Bezüglich der Os pubis Fraktur links zeigte sich im Laufe des stationären Aufenthaltes eine zunehmende Besserung des Schmerzniveaus und der Patient konnte ohne Gehhilfen unter Vollmobilisation entlassen werden.