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Führt die Laparoskopie beim Prostatakarzinom zu neuen Metastasierungsmustern?
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Published: | May 10, 2019 |
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Peritoneale Metastasen eines Prostatakarzinoms nach radikaler Prostatektomie sind eine Rarität. Der erste Fallbericht nach laparoskopischer Prostatektomie datiert aus dem Jahr 2011, die erste Veröffentlichung nach roboter-assistierter Operation aus dem Jahr 2012. Seither sind vereinzelte Veröffentlichungen zur peritonealen Metastasierung zu finden. Besteht möglicherweise ein Zusammenhang mit der neuen Art des operativen Zuganges?
Wir berichten über einen jetzt 80-jährigen Patienten, der 7 Jahre zuvor bei einem klinisch lokal begrenzten Prostatakarzinom Gleason 7a und einem PSA von 4,3 ng/ml roboter-assistiert radikal prostatektomiert wurde. Die Histologie ergab ein pT3b G3 Gleason 9 (4+5) pN0 (0/15) L0 V0 R0 Adenokarzinom der Prostata. Bei PSA-Progress auf 0,35 ng/ml erfolgte 2 Jahre später die Radiatio der Prostataloge.
Ende 2017 kam es zu einem rapiden Anstieg des PSA auf 20,42 ng/ml. Die Bildgebung ergab im Knochenszintigramm keinen Hinweis auf Knochenmetastasen. Die PSMA-PET zeigte im linken Lungenoberlappen eine 17x12 mm große metastasensuspekte Läsion sowie eine etwas gesteigerte Anreicherung im peritonealen Fettgewebe im linken Oberbauch. Die FDG-PET konnte die peritoneale Mehranreicherung und einen Omental Cake im Sinne einer Peritonealkarzinose verifizieren. Auch histologisch konnte mittels CT-gesteuerter Biopsie dieses Befundes die Metastase eines Prostatakarzinoms bestätigt werden.
Trotz einer R0-Resektion im Rahmen der radikalen Prostatektomie kam es im Verlauf zu einer peritonealen Metastasierung, was die Vermutung nahelegt, dass eine Tumorverschleppung im Rahmen der transperitonealen Laparoskopie stattgefunden hat. Ein transperitoneales Vorgehen sollte daher zumindest bei lokal fortgeschrittenen Karzinomen überdacht werden.