Article
Weiche vs. feste Polyurethan Stents: Einfluss des Materials auf den Tragekomfort
Search Medline for
Authors
Published: | June 5, 2018 |
---|
Outline
Text
Einleitung: 80% der Patienten beschreiben nach Einlage von Harnleiterschienen Flankenschmerz, Miktionsbeschwerden und Makrohämaturie. Die Genese dieser Beschwerden ist multifaktoriell. Hierbei spielen sowohl Positionierung der Harnleiterschienen als auch deren Durchmesser und das Material eine Rolle. Ziel dieser Studie ist die Analyse des Einflusses des Materials auf schienenassoziierte Beschwerden. Hierzu wurden weiche Polyurethan (SP) mit Polyurethan Harnleiterschienen mit hoher Ringstabilität verglichen (FP).
Material und Methoden: 100 Patienten nahmen an der retrospektiven Studie teil. Der auf Deutsch validierte Stent Symptom Questionnaire (USSQ) diente zur Auswertung. 44 Patienten wurden mit FP-Schienen und 56 Patienten mit SP-Schienen behandelt. Die statistische Auswertung des Fragebogens erfolgte mittels Mann-Whitney U Test.
Ergebnisse: Das mittlere Alter betrug 54 (SP) vs. 60 Jahre (FP). Die häufigste Indikation zur Schieneneinlage war Urolithiasis in der SP- und maligne Erkrankungen in der FP-Gruppe. Die mittlere Schienenverweildauer betrug 37 Tage in der SP Gruppe vs. 100 Tage in der FP Gruppe. Im Vergleich zur SP-Gruppe trat bei FP versorgten Patienten signifikant weniger eine Pollakisurie (p=0,01), eine Makrohämaturie (p=0,049) und schienenassoziierter Schmerzen auf (p=0,008).
Schlussfolgerung: Polyurethan Stents mit hoher Ringstabilität zeigten signifikant weniger schienenassoziierte Schmerzen und weniger Urge Symptomatik. Der klinische Einsatz von festen Polyurethan Stents kann somit zu einer Reduktion der Symptomatik führen. Die schienenassoziierten Beschwerden sind multifaktoriell, so dass die Verwendung der teureren, nach unserer Ergebnissen besser verträglichen, FP Schienen je nach Indikation sorgfältig abgewogen werden muss.