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59. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V. - Urologie im Südwesten: Innovation aus Tradition

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.

06.06. - 09.06.2018, Offenburg

Exakte Steinmessung für OP-Planung entscheidend

Meeting Abstract

  • Marie-Claire Rassweiler-Seyfried - Universitätsmedizin Mannheim (UMM)
  • Corinna Otto - Universitätsmedizin Mannheim (UMM)
  • Philipp Riffel - Universitätsmedizin Mannheim (UMM)
  • Stefan Haneder - Uniklinik Köln
  • Manuel Ritter - Universitätsmedizin Mannheim (UMM)

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 59. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V. - Urologie im Südwesten: Innovation aus Tradition. Offenburg, 06.-09.06.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18swdgu068

doi: 10.3205/18swdgu068, urn:nbn:de:0183-18swdgu0683

Published: June 5, 2018

© 2018 Rassweiler-Seyfried et al.
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Text

Einleitung: Die Ureterorenoskopische Steinentfernung (URS) ist eine der häufigsten urologischen Operationen. Die Low-Dose-Computertomographie (NCCT) ist die Goldstandard-Bildgebungsmodalität bei Patienten mit akutem Flankenschmerz (EAU guidelines on Urolithiasis 2017). Das Ziel dieser Studie war es, die 3D-Messtechnik mit verschiedener Fensterung zur Standard-2D-Messung zu vergleichen und die Auswirkungen auf die Operationsplanung der URS zu evaluieren.

Material und Methoden: Es wurden von 01/2012 bis 10/2014 164 Patienten (201 Steine) eingeschlossen, welche eine präoperative NCCT (in domo) und eine URS zur Steinentfernung innerhalb 4 Wochen nach der Bildgebung hatten. Steinlokalisation, Anzahl und Größe der Steine, OP-Zeit und Laserapplikation wurden dokumentiert. Die Steine wurden in 3D mit Knochen- und Weichteilfenster gemessen und mit dem maximalen Durchmesser der 2D-Messung des Radiologen verglichen. Anschließend untersuchten wir den Einfluss auf die OP-Zeit.

Ergebnisse: 64,68% (130 Steine) der Messungen mit Knochenfenster waren kleiner, 34,83% (70 Steine) größer und 0,5% (1 Stein) zeigten das gleiche Ergebnis wie der radiologische Befund. Die Messergebnisse mit Weichteilfensterung im Vergleich zu den 2D-Messungen zeigten bei 81,09% (163 Steine) größere, bei 17,91% (37 Steine) geringere und bei 1% (2 Steine) die gleichen Ergebnisse. Weichteilfensterung sollte nicht zur Steindetektion verwendet werden, da die Messungen signifikant überbewertet werden.

Der Cut-off für die Steindesintegration mit Laser war bei einem maximalen Steindurchmesser von 6 mm (p < 0,0001). Zudem bestand eine signifikante Korrelation zwischen dem maximalen Steindurchmesser und der Operationszeit (p < 0,0001) sowie der Anzahl der Steine und der Operationszeit (p < 0,01 mit und p = 0,02 ohne Laser). Tabelle 1 [Tab. 1] zeigt die Auswirkung der Steinlokalisierung und der Laseranwendung auf die OP-Zeit. Mit Ausnahme von Nierensteinen konnte mit Laser kein signifikanter Unterschied der OP-Zeit festgestellt werden.

Schlussfolgerung: Die 3D-Steinmessung (Knochenfenster) ist genauer als die 2D-Messung, welche die Steingröße überschätzt. Durch bessere Planung der OP-Zeit und den Einsatz bestimmter Instrumente wie des Lasers, könnte die OP-Auslastung optimiert und so Kosten reduziert werden.