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Prospektive Untersuchung zur Prädiktion von Harnsäuresteinen mittels Dual-Energy CT der dritten Generation und mögliche Pitfalls
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Published: | June 5, 2018 |
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Einleitung: Harnsäuresteine (HS) können medikamentös lysiert werden. Dies stellt eine alternative Therapieoption für Patienten mit einer Indikation zur Steinsanierung dar. Somit könnte diesen Patienten eine OP erspart werden. Die zwingende Notwendigkeit für diesen Ansatz ist jedoch eine sichere prätherapeutische Differenzierung von HS und nicht-HS. Das DECT soll dies ermöglichen.
Daher war das Ziel dieser Analyse die Bestimmung der Vorhersagegenauigkeit von HS-Steinen mittels neustem 3.-Generations-DECT im Vergleich zum bisherigen Goldstandard der IR-Spektroskopie. Zusätzlich wurden potentielle Fehlerquellen wie Steingröße und Fremdmaterialien analysiert.
Material und Methoden: In diese prospektive Beobachtungsstudie wurden alle Patienten mit Harnsteinen eingeschlossen, die zwischen 01/2015 und 03/2017 ein DECT bekamen und deren Steine nach interventioneller Steinextraktion oder bei singulären Steinen auch nach spontanem Steinabgang IR-spektrometrisch untersucht wurden. Sensitivität, Spezifität, NPV und PPV des DECT zur Vorhersage von HS-Steinen wurden berechnet. Als potentielle Fehlerquellen wurden Harnleiterschienen und die Steinvolumina (berechnet als Ellipsoid V=4/3πabc) untersucht.
Ergebnisse: Eingeschlossen wurden 84 Patienten mit 144 Harnsteinen (im Mittel 1,7 Steine pro Patient). Gemäß IR-Spektrometrie hatten insgesamt 10 (11,9%) Patienten 13 (9%) HS-Steine. Im DECT wurden 11 HS-Steine richtig erkannt, 2 falsch als nicht-HS. Die Vorhersage der HS-Steine hatte einen PPV von 100% und einen NPV von 98.5%. Insgesamt lagen 24 Harnleiterschienen ein. Bei einem dieser Patienten (4,2%) wurde ein Stein falsch erkannt. Das mittlere Steinvolumen betrug 1113mm^3 (SD: 3567mm^3). Die falsch klassifizierten Steine hatten ein Volumen von 4 und 419mm^3.
Diskussion: Das DECT kann sicher zwischen HS- und nicht-HS-Steinen differenzieren. Wesentlich ist, dass kein Patient mit einem nicht-HS-Stein fälschlicherweise einer Chemolitholyse zugeführt worden wäre. Mögliche Fehlerquellen im Rahmen der Befundung sind sehr kleine Steinvolumina und das Vorhandensein von Fremdmaterialien.