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59. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V. - Urologie im Südwesten: Innovation aus Tradition

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.

06.06. - 09.06.2018, Offenburg

Ergebnisse nach Roboter-assistierter Prostatovesikulektomie ohne bzw. mit zystographischer Kontrolle

Meeting Abstract

  • Adriana F. Burcea - Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Urologie
  • Christina Niklas - Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Urologie
  • Matthias Saar - Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Urologie
  • Stefan Siemer - Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Urologie
  • Michael Stöckle - Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Urologie

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 59. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V. - Urologie im Südwesten: Innovation aus Tradition. Offenburg, 06.-09.06.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18swdgu039

doi: 10.3205/18swdgu039, urn:nbn:de:0183-18swdgu0397

Published: June 5, 2018

© 2018 Burcea et al.
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Text

Einleitung: Seit März 2006 wurden in der Klinik für Urologie des Universitätsklinikums des Saarlandes mehr als 3600 Roboter-assistierte Prostatovesikulektomien durchgeführt. Bis 2015 wurde bei allen Patienten eine zystographische Kontrolle der vesikourethralen Anastomose vor Blasenkatheterentfernung durchgeführt. Mit zunehmender Expertise auf dem Gebiet der Roboter-assistierten Urologie wird die Notwendigkeit dieser Untersuchung kritisch diskutiert. Daher wurde eine Datenbank zur Analyse perioperativer Daten mit Fokus auf der Kontrolle der vesikourethralen Anastomose erstellt. Fragestellung der Analyse war, ob der intraoperative Eindruck des Operateurs einer suffizienten Anastomose ausreichend oder dennoch eine zystographische Kontrolle erforderlich ist.

Materialien und Methoden: Von Patienten, die sich von Januar bis Dezember 2017 in der Klinik für Urologie des Universitätsklinikums des Saarlandes einer Roboter-assistierten Prostatovesikulektomie unterzogen, wurden demographische, operative und perioperative Daten (TNM-Stadium, PSA-Wert, Gleason-Score, erschwerte Operation, Blasenhalsrekonstruktion, postoperative zystographische Kontrolle, Blasenkatheterliegedauer, Komplikationen insbesondere Auftreten einer Insuffizienz der vesikourethralen Anastomose) analysiert.

Ergebnisse: Es wurde eine Gesamtzahl von 341 Patienten identifiziert. Bei 203 Patienten (59,5%) wurde auf Empfehlung des Operateurs eine postoperative zystographische Kontrolle vor Blasenkatheterentfernung durchgeführt, bei 138 Patienten (40,5%) wurde der Blasenkatheter ohne zusätzliches Zystogramm entfernt. Die häufigsten Gründe zur Durchführung eines postoperativen Zystogramms waren Voroperationen für Prostataadenom, Adipositas mit BMI>30kg/m2, Blasenhalsrekonstruktion, erschwerte Operation. Die Blasenkatheterliegedauer betrug im Mittelwert 8,7 Tage (Standardabweichung 9,40; Spannweite 2-55) bei Patienten mit zystographischer Kontrolle gegenüber 3,6 Tagen (Standardabweichung 0,80; Spannweite 3-7) ohne zystographische Kontrolle. 7 von 138 Patienten (5,1%), bei denen keine zystographische Kontrolle vor Blasenkatheterentfernung erfolgt war, erhielten wegen Unterbauchschmerzen, Miktionsbeschwerden, Makrohämaturie oder Fieber nach Blasenkatheterentfernung ein Zystogramm, welches bei 3 von 7 Patienten den Verdacht einer Anastomoseninsuffizienz bestätigte.

Schlussfolgerung: Die erhobenen Daten ergaben eine geringe Rate an postoperativen Anastomoseninsuffizienzen der vesikourethralen Anastomose bei Patienten ohne postoperative zystographische Kontrolle. Daher kann bei entsprechender operativer Erfahrung bei intraoperativ suffizienter Anastomose auf ein ergänzendes Zystogramm verzichtet werden.