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59. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V. - Urologie im Südwesten: Innovation aus Tradition

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.

06.06. - 09.06.2018, Offenburg

Die laterale Plikatur des Peritoneums der Harnblase zur Protektion interventionsbedürftiger Lymphozelen nach robotisch-assistierter radikaler Prostatektomie (RARP) mit pelviner Lymphadenektomie (PLAE)

Meeting Abstract

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  • Tillmann Pfaff - Kreiskliniken Reutlingen
  • Hartwig Schwaibold

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 59. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V. - Urologie im Südwesten: Innovation aus Tradition. Offenburg, 06.-09.06.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18swdgu038

doi: 10.3205/18swdgu038, urn:nbn:de:0183-18swdgu0389

Published: June 5, 2018

© 2018 Pfaff et al.
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Einleitung: Trotz transperitonealem Zugang beträgt die Rate symptomatischer Lymphocelen nach pelviner Lymphadenektomie bei der robotisch assistierten radikalen Prostatektomie laut Literaturangaben zwischen 2 und 15 %. Grund dafür ist vermutlich die Tatsache, dass die lateralen peritonealen Ränder der Blase, die bei deren Mobilisation inzidiert werden, sich postoperativ wieder an die Bauchvorderwand anheften, und damit das Lymphadenektomiefeld versiegeln.

Material und Methoden: Um die Resorption der Lymphflüssigkeit durch die Peritonealhöhle postoperativ zu gewährleisten, wird am Ende der RARP der peritoneale Überzug der Harnblase umgeklappt und beidseits lateral am tiefsten Punkt der Harnblase mit Vicryl-Einzelknopfnähten fixiert. Wir haben retrospektiv unsere symptomatischen Lymphozelenraten vor und nach Anwendung unserer Technik mittels Sonographie des kleinen Beckens am Entlasstag und anonymisiertem Fragebogen nach 3 Monaten analysiert.

Ergebnisse: Von 1/2017 bis 1/2018 wurde bei 66 konsekutiven Patienten die peritoneale Umschlagtechnik nach RARP angewandt (Gruppe A). Diese wurden mit 66 konsekutiven Patienten verglichen, bei denen von 10/2015 bis 12/2016 ohne diese Technik eine RARP und PLAE durchgeführt worden war (Gruppe B).

In Gruppe B zeigten sich 9 asymptomatische Lymphocelen in der Sonographie und 6 interventionsbedürftige Lymphozelen (9%), welche mittels Drainage therapiert wurden. In Gruppe A fand sich sonographisch bei 8 Patienten am Entlasstag Lymphozelen, bisher jedoch keine interventionsbedürftige Lymphozelen in der Nachsorge.

Zusammenfassung: Die peritoneale Umschlagtechnik scheint die Rate an interventionsbedürftigen Lymphozelen nach robotisch assistierter radikaler Prostatektomie und pelviner Lymphadenektomie signifikant zu reduzieren.