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Die Lernkurve hinsichtlich der onkologischen Qualitätskriterien (R1) bei der robotisch-assistierten radikalen Prostatektomie (RARP) bei pT3 Tumoren
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Published: | June 5, 2018 |
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Einleitung: Die R1-Rate im radikalen Prostatektomiepräparat ist ein prognostisch relevanter Faktor für den biochemischen Progress nach RARP und führt häufig zu einer postoperativen adjuvanten Radiatio. In der Literatur werden R1 Raten zwischen 34-57 % bei pT3Tumoren beschrieben (Mottrie et al, Curr. Opinon in Urology, 2011). Wir haben die R1-Raten nach RARP bei Patienten mit pT3 Tumoren in einem Zeitraum von 5 Jahren ausgewertet.
Material und Methoden: Von 1/2013 bis 12/2017 wurden insgesamt 280 konsekutive Patienten robotisch-assistiert prostatektomiert.
Bei 101 Patienten zeigte sich im pathologischen Präparat ein pT3 Befund.
Sämtliche Prostatektomiepräparate wurden nach den Empfehlungen der aktuellen S3 Leitlinie aufgearbeitet. Die Prostatektomiepräparate wurden in drei Dimensionen (mm) ausgemessen werden, in 3-5 mm dicken Schichten aufgearbeitet und zur Bestimmung des minimalen Randsaums wurde jedes Präparat ventral und dorsal und an den vesikalen und apikalen Absetzungsflächen verschiedenfarbig mit Tusche markiert.
Jeder nicht tumorfreie Randsaum wurde als R1 Befund definiert.
Ergebnisse: Wir haben die R1 Rate und den Gleasonscore ausgewertet.
Die R1 Rate bei pT3-Tumoren bei allen 101 Patienten lag bei 38,6 %. Der Prozentsatz positiver Abtragungsränder verringerte sich kontinuierlich von anfänglich 68% in 2013 auf 28% in 2017. Trotz kontinuierlich ansteigender Gleason Scores verringerte sich die R1 Rate im Laufe der Lernkurve.
Zusammenfassung: Unsere Daten zeigen eine kontinuierliche Verbesserung der R1-Rate bei der robotisch assistierten Prostatektomie von pT3-Tumoren. Dies hat dazu geführt, dass in unserer Klinik weder der Gleason score noch das klinische Stadium einen Ausschlussgrund für eine RARP darstellt.