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Erfassung der Körperzusammensetzung bei Jugendlichen mit malignen Knochentumoren ab Diagnose und im Verlauf der multimodalen Therapie
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Published: | May 6, 2016 |
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Hintergrund und Fragestellung: Mangelernährung ist bei Kindern mit malignen Erkrankungen häufig und die daraus resultierende Kachexie kann den weiteren Krankheitsverlauf und die Heilungsrate maßgeblich beeinflussen (M Tisdale, 2009). Die Folgen dieser Malnutrition unterstreichen die Notwendigkeit von Ernährungsinterventionen bei Kindern mit malignen Erkrankungen. Ziel der Untersuchung war die Körperzusammensetzung bei Jugendlichen mit malignen Knochentumoren bei Diagnose sowie im Verlauf der Therapie zu bestimmen, um den Verlust prognoserelevanter Ressourcen möglichst früh zu erfassen.
Methoden: Die Körperzusammensetzung wurde mittels Impedanzanalyse (BIA) sowie anthropometrischer Daten bestimmt (Gewicht, Körperlänge, Armumfang). Es erfolgten Messungen bei Diagnose und 4 Monate nach Therapiebeginn.
Ergebnisse: 5 männliche Jugendliche mit einem Ewingsarkom und 1 mit einem Osteosarkom wurden untersucht. Alter bei der Diagnose: 16.8 ± 1.9 Jahren. Die Mehrzahl der Patienten hatte bei Diagnose adäquate anthropometrische Parameter. Der Körperfettanteil sank um 1,1 %, während 4 kg Muskelmasse eingebüßt wurden. Der BMI verminderte sich nach 4 Monate Therapie von 19.6 auf 17.9.
Schlussfolgerung: Unsere vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass es bei Krebserkrankungen im Kindesalter gleichermaßen zu deutlichen Verlusten kommt, sowohl der Fettmasse als auch der Muskelmasse nach 4 Monaten multimodaler Therapie im Vergleich zum Ausgangszustand bei Diagnosestellung. Screening-Untersuchungen des Ernährungsstatus bei krebskranken Kindern sind für die Kinderonkologie extrem wertvoll, insbesondere kann das zurzeit verwendete Ernährungskonzept überprüft und weitere verbesserte Konzepte erarbeitet werden. Ferner kann dadurch eine Verbesserung der Lebensqualität erreicht werden.