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Häufigkeit von Muttermilchernährung bei Frühgeborenen unter der 33. Schwangerschaftswoche – eine retrospektive Analyse
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Published: | May 6, 2016 |
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Hintergrund: Eine adäquate Zusammensetzung der Nahrung ist für die körperliche und neurologische Entwicklung Frühgeborener entscheidend. Durch eine Optimierung der Ernährung können Energiedefizite und Mangelzustände vermieden werden, um auch bei extrem kleinen und kranken Frühgeborenen ein adäquates Wachstum zu gewährleisten. Zahlreiche Vorteile wie gute Verdaulichkeit, optimales Fettsäureprofil für die Entwicklung der Retina und der Nervenzellen, geringere Inzidenz von nekrotisierender Enterokolitis und Sepsis, sowie ein rascher enteraler Nahrungsaufbau wird der Muttermilch bei Frühgeborenen zugeschrieben. Ziel der retrospektiven Untersuchung war, die Häufigkeit der Muttermilchernährung in den letzten Jahren zu evaluieren.
Methode: Es erfolgte eine Analyse der Ernährungsformen anhand der Patientenakten im Zeitraum von 2008 bis 2012 bei Frühgeborenen unter der 33. Schwangerschaftswoche (SSW).
Ergebnisse: In der Studie wurden Daten von 247 Frühgeborenen erhoben, davon waren 111 (45%) weibliche und 136 (55%) männliche Frühgeborene. Bei der Entlassung aus der Klinik bekamen im Durchschnitt nur 27 % der Kinder ausschließlich Muttermilch. Bei den hypotrophen Frühgeborenen waren es nur 11%, die eine Muttermilchernährung erhielten. Nach SSW analysiert: unter der 28. SSW hatten 26% der Frühgeborenen exklusiv Muttermilch, von der 29.-33 SSW waren es 29%.
Schlussfolgerung: Obwohl es ein deutlicher und wichtiger Zusammenhang zwischen Muttermilchernährung und einer guten neurologischen Entwicklung Frühgeborener besteht, ist die Rate an ausschließlich muttermilchernährten Kindern noch sehr gering. Schulung und Aufklärung von Personal, spezielle Förderungsprogramme und Laktationsberater auf Station sollten die Muttermilchernährung fördern, um eine bestmögliche neurologische und körperliche Entwicklung Frühgeborener zu erreichen.