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Süddeutscher Kongress für Kinder- und Jugendmedizin

65. Jahrestagung der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin gemeinsam mit der Süddeutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V. – Landesverband Hessen

20. - 21.05.2016, Bad Nauheim

Welche Ernährung ist zur Prävention kardiovaskulärer Ereignisse am besten geeignet?

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker R. Eyermann - Dr. Richard Eyermann, Kinder- und Jugendmedizin, Kinderkardiologie, Sportmedizin, München, Deutschland

Süddeutscher Kongress für Kinder- und Jugendmedizin. 65. Jahrestagung der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin gemeinsam mit der Süddeutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. – Landesverband Hessen. Bad Nauheim, 20.-21.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16sgkjFV10

doi: 10.3205/16sgkj09, urn:nbn:de:0183-16sgkj099

Published: May 6, 2016

© 2016 Eyermann.
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Problemstellung: Kardiovaskuläre Ereignisse dominieren die Morbiditäts- und Mortalitätsstatistiken in den modernen Industrieländern. Eine individuelle, risikostratifizierte, patientenorientiert-personalisierte Intervention sowie auch eine auf die Gesamtbevölkerung ausgerichtete generelle Intervention möglichst vieler evidenzbasierter kardiovaskulärer Risikofaktoren muss daher bedeutsames ärztliches- und gesundheitspolitisch-gesamtgesellschaftliches Anliegen sein.

Methodik: Literaturrecherche und Erarbeitung evidenzbasierter Empfehlungen.

Ergebnisse: Mediterrane Kost gilt als gesunde Ernährung. Dies ist die Einschätzung der Daten aus Kohortenstudien und der Lyon Diet Heart Study (RCT zur Sekundärprävention kardiovaskulärer Ereignisse). Systematische Reviews sehen sie zur kardiovaskulären Risikoreduktion geeignet.

Aktuell wurde die 3-armige PREDIMED-Study (mediterrane Diät mit extra Olivenöl vs. mediterane Diät mit extra Nüssen vs. fettarme Kotrolldiät) aufgrund einer 30%-igen Risikoreduktion für MACE (Apoplex, Herzinfarkt, kardiovaskulärer Tod - primärer Endpunkt) in der geplanten Interimsanalyse nach durchschnittlichem Follow-up von 4,8 Jahren beendet (Hazard Ratio: 0,70, CVI: 0,53-0,90).

Diskussion: Aktuell wurde in der PREDIMED-Study eindrucksvoll gezeigt, dass eine mediterrane Diät mit Zusatz größerer Mengen Olivenöl (1l/Woche) oder Nüssen (30g/die) vs. fettarmer Kontrolldiät zu einer signifikanten kardiovaskulären Risikoreduktion - vor allem des Apoplexierisikos - bei Hochrisikopatienten führt. Bereits in der PREDIMED-Substudy (2006) wurde nachgewiesen, dass mediterrane Diät mit Zusatz von Olivenöl bzw. Nüssen den systolischen Blutdruck um 5,9 bzw. 7,5 mmHg gegenüber einer Kontrollgruppe senkt.

Konklusion: Mediterrane Ernährung, insbesondere mit Zusatz größerer Mengen Olivenöl oder Nüssen vermag signifikant das Risiko für schwere kardiovaskuläre Ereignisse (MACE) zu reduzieren und dies vor allem auch bei kardiovaskulären Hochrisikopatienten, d. h. Betroffenen mit einem hohen individuellen Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen, wie mit Typ2-Diabetes, Nikotinabusus, arterieller Hypertonie, Dyslipidämien, Adipositas und positiver Familienanamnese für familiär gehäuft auftretende schwere MACE (Ereignisse und Tod durch Herzinfarkt, Schlaganfall etc. im vorzeitigen Lebensalter).