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3-D-Bild-Integration optimiert anpresskraftkontrollierte Ablation von Arrhythmien bei angeborenem Herzfehler und reduziert Strahlung
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Published: | May 6, 2016 |
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Einleitung: Bei vielen Patienten mit angeborenem Herzfehler treten im Verlauf Herzrhythmusstörungen auf. Ungewöhnliche Anatomie und teilweise unzugängliche Herzhöhlen stellen höchste Ansprüche an den Elektrophysiologen, das arrhythmogene Substrat zu abladieren.
Fragestellung: Kann Integration von 3-D-Bildern in Mappingsysteme Strahlung und Untersuchungsdauer einsparen sowie Sicherheit und Ablationserfolg erhöhen?
Methoden: Pat. 1 (33 J.) Fontan-Zirkulation bei DILV (Double-Inlet-Left-Ventricle), Pat. 2 (19 J.) DILV unpalliiert mit Dextrokardie, Pat. 3 (45 J.) TGA mit Vorhofumkehr-Operation nach Mustard, Pat. 4 (24 J.) Links- und Rechtsventrikuläres Non-Compaction (LRV-NC) bei M. Ebstein und Z. n. cavotrikuspidaler Isthmusablation.
Es werden CT- oder MRT-Datensätze des Herzens erstellt. Die Entscheidung für erstere oder letztere Technik unterlag Bestimmung kardialer Funktion bzw. Verfügbarkeit. Die 3-D-Daten wurden in das Mapping-System Ensite-NavX (St. Jude Medical, SJM) integriert, wodurch von Beginn an die Anatomie visualisiert ist. Zur transseptalen Punktion bei Pat. 1 wurde intracardiale Echokardiographie (ICE, SJM) mit verwendet. Bei der TGA wurde ein Tunnel-Leck genutzt; einzig hier wurde eine Angiographie durchgeführt. Nachweis isthmusabhängigen Vorhofflatterns mittels Entrainmentmanöver bei den ersten drei Patienten. Es erfolgten Ablationen mit anpresskraftkontrollierter gekühlter Radiofrequenzenergie (TactiCath 75, SJM) am cavotrikuspidalen Isthmus, die bei Fontan und bei TGA im pulmonalvenösen Fach lagen; bei dem unpalliierten DILV war die Anatomie invertiert bei Dextrokardie. In allen Fällen erfolgreiche Blockade des Isthmus. Bei Pat. 1 und 3 existierten weitere atriale Tachykardien, die bei Pat. 1 abladiert wurden, bei Pat. 2 nicht in dieser Sitzung. Pat. 4 hatte eine rechtsatriale ektope Tachykardie (EAT), die Ablation (Celsius) war primär erfolgreich. Der Ebstein-bedingt lange Isthmus zeigte sich geblockt. Im Follow-Up (3-5 Mo) trat keine neue Arrhythmie auf unter Betablockertherapie.
Ergebnis: Erfolgreiche überwiegend anpresskraftkontrollierte Ablation der Rhythmusstörungen ohne Komplikation. Reduktion der Strahlenexposition mittels integrierter 3-D-Bildgebung im Mappingsystem.
Schlussfolgerung: Kombination von 3-D-Bildsatz und Mappingsystem bei komplexen Herzfehlern erreicht unter sicherer Navigation eine Reduktion von Strahlung bei gutem Ergebnis. Dies sollte auch bei Kindern mit angeborenem Herzfehler gelten.