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Süddeutscher Kongress für Kinder- und Jugendmedizin

64. Jahrestagung der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin gemeinsam mit der Süddeutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V. – Landesverband Bayern

08. - 09.05.2015, Nürnberg

Ektopes Pankreasgewebe im Antrum – ein seltener Zufallsbefund in der pädiatrischen Gastroskopie?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker T. Rechenauer - Universitätsklinikum Erlangen, Kinder- und Jugendklinik, Erlangen, Deutschland
  • T. Götze - Universitätsklinikum Erlangen, Kinder- und Jugendklinik, Erlangen, Deutschland
  • C. Grillhösl - Universitätsklinikum Erlangen, Kinder- und Jugendklinik, Erlangen, Deutschland
  • W. Rascher - Universitätsklinikum Erlangen, Kinder- und Jugendklinik, Erlangen, Deutschland
  • T. Rettinger - Fachklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Bayreuth, Deutschland
  • R. Kalinski - Klinikum Bayreuth, Medizinische Klinik I Gastroenterologie, Bayreuth, Deutschland
  • T. Rupprecht - Fachklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Bayreuth, Deutschland
  • A. Hörning - Universitätsklinikum Erlangen, Kinder- und Jugendklinik, Erlangen, Deutschland

Süddeutscher Kongress für Kinder- und Jugendmedizin. 64. Jahrestagung der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin gemeinsam mit der Süddeutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. – Landesverband Bayern. Nürnberg, 08.-09.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15sgkjP09

doi: 10.3205/15sgkj18, urn:nbn:de:0183-15sgkj180

Published: March 25, 2015

© 2015 Rechenauer et al.
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Hintergrund: Ektopes Pankreasgewebe (EP) ist dadurch definiert, dass es anatomisch und vaskulär nicht in Kontinuität zur Körperhauptdrüse steht. Meist wird es als gastroskopischer Zufallsbefund im Magenantrum vorgefunden. Da es sich häufig um einen submukösen Prozess handelt, gestaltet sich der histologische Nachweis und damit die Diagnose per Standardbiopsie schwierig.

Kasuistik: Wir berichten über ein 8-jähriges Mädchen, das bei Bauchschmerzen und Dysphagie eine Gastroskopie erhielt. Hier zeigte sich eine nach intraluminal wachsende, präpylorisch in das Magenlumen reichende Raumforderung von 4–5mm Durchmesser bei ansonsten unauffälligem Befund. In der Zangenbiopsie konnten keine submukösen Anteile erfasst werden, sodass sich nur normale Magenschleimhaut zeigte. Daraufhin folgten ein MRT des Abdomens, eine Endosonographie (EUS) und eine tiefe Biopsie in Knopflochtechnik, in der ektopes Pankreasgewebe nachgewiesen werden konnte. Die immunhistochemischen Färbungen für CD 117 zum Ausschluss eines gastrointestinalen Stromatumors (GIST) waren negativ.

Schlussfolgerung: EP kann makroskopisch eindrücklich als ovale intraluminale Formation imponieren. Die Diagnosestellung kann aufgrund der großen Bandbreite an Differenzialdiagnosen (GIST, Lipom, Leiomyom, Duplikationszyste etc.) und schwieriger Gewebsgewinnung herausfordernd sein. Neben der zielführenden submukösen Gewebsgewinnung sind die EUS sowie ein MRT Abdomen mit begleitender Sekretingabe zur Pankreassekretstimulation sinnvolle ergänzende diagnostische Maßnahmen. In der EUS weisen charakteristische Befunde wie z.B. ein intraluminales, submuköses Wachstum einer hypoechogenen Raumforderung mit einer Läsionsgröße <3 cm, sowie gegebenenfalls die Darstellbarkeit eines Ausführungsgangs auf EP hin. Ist die Diagnose gesichert, der Verlauf inapparent und die Läsion klein (<3 cm), dann empfiehlt sich ein beobachtendes Verhalten mit jährlichen Verlaufsgastroskopien.