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Süddeutscher Kongress für Kinder- und Jugendmedizin

64. Jahrestagung der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin gemeinsam mit der Süddeutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V. – Landesverband Bayern

08. - 09.05.2015, Nürnberg

Nebenwirkungen und klinische Symptome im zeitlichen Zusammenhang mit einer Masern-Mumps-Röteln-Varizellen-Impfung

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker C. Barz - Kliniken St. Elisabeth, Neuburg/Donau, Deutschland
  • I. Wirtz - Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil, Klinik f. Anästhesiologie, Intensiv- u. Schmerztherapie, Bochum, Deutschland
  • U. Ermer - Kliniken St. Elisabeth, Neuburg/Donau, Deutschland
  • S. Seeliger - Kliniken St. Elisabeth, Neuburg/Donau, Deutschland

Süddeutscher Kongress für Kinder- und Jugendmedizin. 64. Jahrestagung der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin gemeinsam mit der Süddeutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. – Landesverband Bayern. Nürnberg, 08.-09.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15sgkjP01

doi: 10.3205/15sgkj10, urn:nbn:de:0183-15sgkj107

Published: March 25, 2015

© 2015 Barz et al.
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Seit der Zulassung des Lebendimpfstoffes gegen Masern-Mumps-Röteln-Varizellen 2006 sind in der Literatur unterschiedliche Nebenwirkungen und klinische Symptome im zeitlichen Zusammenhang nach einer solchen Impfung beschrieben worden. Als sehr häufige und häufige Reaktionen werden vor allen Dingen allgemeine Beschwerden am Verabreichungsort dokumentiert. Viel seltener finden sich Veränderungen des Blutes, Nervensystems, Muskulatur und immunologische Phänomene.

Erster Fall: Ein fast zweijähriges Mädchen litt im zeitlichen Zusammenhang nach der zweiten Vierfachimpfung mit demselben Impfstoff unter einer schweren therapiepflichtigen Thrombozytopenie mit einem fast vollständigen Fehlen der Thrombozyten. Das Kind präsentierte sich mit spontan entstandenen multiplen Hämatomen, u.a. einem Orbitahämatom und zahlreichen Petechien. Die Behandlung erfolgte nach den Vorgaben der AWMF-Leitlinie „Immunthrombozytopenie (ITP) im Kindes- und Jugendalter“, AWMF-Register Nr. 086/001.

Zweiter Fall: Ein achtjähriger Jungen, weist der nach zweiter Vierfachimpfung zwei Tage später einen Diabetes insipidus centralis bei unauffälligem craniellen MNR auf. Der Junge war anamnestisch bis zu diesem Zeitpunkt klinisch gesund. Unter einer Dauertherapie mit Desmopression nasal konnte eine normale Ausscheidung und ein normales Serumnatrium erreicht werden.

Diskussion: Nach Masern-Mumps-Röteln-Impfungen sowie nach Vierfachimpfungen mit Varizellen sind in der Literatur mehrfach immunologische und neurologische Probleme sporadisch aufgezeigt worden, wobei auch nach einer ESPED-Umfrage 1998 von einem deutlichen underreporting auszugehen ist. Im Aufklärungsgespräch mit den Eltern müssen aber solche Komplikationen in den Fokus gerückt werden, da die Inzidenzen wahrscheinlich deutlich höher als <0,01% nach einer zweiten Impfung auftreten.