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Pseudomonasweichgewebsinfektion bei Patienten mit Neudiagnose ALL
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Published: | March 25, 2015 |
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Fragestellung: Pseudomonasinfektionen in der Onkologie sind selten und können schwere Verläufe bei Weichgewebsinfektion verursachen.
Patienten und Methoden: Als Fallberichte werden zwei Patienten mit Pseudomonas-Weichteilinfektion und Neudiagnose akute lymphatische Leukämie vorgestellt.
Ergebnisse: Wir berichten über einen 14-jährigen Patienten mit T-ALL, der im Rahmen der Ersterkrankung unter Dexamethasontherapie am 19. Behandlungstag eine Pseudomonas-Weichteilinfektion (ausgehend von der Lippe) mit Sepsis entwickelt und über eine 4-jährige Patientin mit Feststellung einer Pseudomonasinfektion bei drei Hautläsionen kurz vor der Diagnose einer prä-B-ALL. Der erste Patient wurde mit Meropenem, Teicoplanin, Ciprofloxacin, Amikacin und Aztreonam behandelt und infektionsbedingt kam es zu einer deutlichen Verzögerung der protokollgerechten Therapie der Leukämie. Die zweite Patientin wurde mit Ceftazidim, Meropenem und Amikacin behandelt und konnte ihre Leukämie-Therapie bislang protokollgerecht erhalten.
Schlussfolgerung: Immunsupprimierte Patienten, hier am Beispiel von Patienten mit der Neudiagnose akute lymphatische Leukämie, haben ein erhöhtes Risiko für eine Pseudomonas-Infektion, dabei muss das Vollbild der Sepsis mit hohem Fieber insbesondere unter Corticoidtherapie nicht immer gegeben sein. Bei Sepsis sollte eine initiale Kombinationstherapie unter Beachtung der Resistenzlage begonnen werden. Pseudomonas-Bakterien sind lange überlebensfähig, Hygienemaßnahmen haben deshalb einen hohen Stellenwert.