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Süddeutscher Kongress für Kinder- und Jugendmedizin

64. Jahrestagung der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin gemeinsam mit der Süddeutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V. – Landesverband Bayern

08. - 09.05.2015, Nürnberg

Drogen im Gespräch – eine Studie zum Freizeitkonsum von Drogen und zu Strategien der Risikominimierung

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker A. Kraus - Landeshauptstadt Saarbrücken, StA 50.3, Saarbrücken, Deutschland; Centre de prévention des toxicomanies, Luxemburg, Luxemburg
  • K. Duscherer - Centre de prévention des toxicomanies, Luxemburg, Luxemburg
  • C. Paulos - Centre de prévention des toxicomanies, Luxemburg, Luxemburg

Süddeutscher Kongress für Kinder- und Jugendmedizin. 64. Jahrestagung der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin gemeinsam mit der Süddeutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. – Landesverband Bayern. Nürnberg, 08.-09.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15sgkjFV8

doi: 10.3205/15sgkj08, urn:nbn:de:0183-15sgkj086

Published: March 25, 2015

© 2015 Kraus et al.
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Exzesse immer jünger werdender jugendlicher „Koma“trinker, das Experimentieren mit sogenannten „Legal Highs“, die Wiederkehr von LSD – glaubt man Medienberichten, so befinden sich Jugendwelten und Jugendszenen hart am Limit.

Ob dies wirklich so ist, war die leitende Fragestellung und das Forschungsinteresse des europäischen und Interreg-IV-a-Projektes MAG-Net 2, das sich in der Großregion (Wallonien, Luxemburg, Lothringen, Saarland, Rheinland-Pfalz) mit dem Freizeitkonsum von Drogen und der Sensibilisierung von Gesundheitsberufen für Risikominimierung befasste (2013/2014).

Um Daten zum Freizeitdrogenkonsum zu erhalten wurden über 1.500 Personen in standardisierten Interviews und Fokusgruppen befragt. Möglichkeiten der Risikominimierung durch Gesundheitsberufe wurden in Qualitätszirkeln, Fachtagungen und anderen Angeboten der Fort- und Weiterbildung aufgezeigt und mit der Zielgruppe beraten.

Die Ergebnisse des Projektes liegen inzwischen vor:

1.
der Untersuchungsbericht zum Freizeitdrogenkonsum insbesondere bzgl. Alkohol, LSD und Legal Highs
2.
Materialien für Patient/innen und Gesundheitsberufe zur Risikominimierung im Freizeitdrogenkonsum (Postkarten zu 8 Substanzen für Patient/innen, Broschüre und Poster für Gesundheitsberufe: „Drogen im Gespräch“)
3.
Erfahrungen mit interregionalen Fachtagungen, Qualitätszirkeln u.a. Fortbildungsangeboten für Gesundheitsberufe zur Risikominimierung (über 600 Teilnehmer/innen an Fachtagungen – u.a. zum Thema „Drogenkonsum – Sexualität – Schwangerschaft“)
4.
Erfahrungen mit Maßnahmen der Sensibilisierung von Gesundheitsberufen für Risikominimierung – z.B. bei der Zielgruppe der Jugendmediziner/innen.

Alkohol, Tabak und Cannabis haben sich auch in dieser Studie als die beliebtesten und verbreitetesten Substanzen herausgestellt. LSD-Konsum konnte nur als marginale Erscheinung konstatiert werden, während Konsumenten von Legal Highs als eine ganz besondere Gruppe mit spezifischen Gewohnheiten identifiziert werden konnte.

Für den Gesundheitsschutz von Freizeitdrogenkonsumenten, für die Diversifizierung präventiver Maßnahmen und Risikominimierung bedeutsame Projekterkenntnisse und -ergebnisse werden präsentiert und diskutiert. Im Fokus stehen dabei insbesondere geeignete und weniger geeignete von Konsumenten praktizierte Strategien der Risikominimierung, Fragen zur möglichen Rolle von (Jugend-)Mediziner/innen und Handlungsbedarfe, die sich an Politik und weitere Akteure im Gesundheitswesen richten.