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Evaluation der Akzeptanz der Handlungsempfehlungen „Säuglingsernährung und Ernährung der stillenden Mütter“
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Published: | March 25, 2015 |
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Fragestellung: Das Netzwerk „Gesund ins Leben - Netzwerk Junge Familie“ hat mit beteiligten Fachgesellschaften und Berufsverbänden bundesweit einheitliche Handlungsempfehlungen zum Thema „Säuglingsernährung und der stillenden Mutter“ herausgegeben. Sie stellen eine wichtige fachliche Grundlage für die Beratung von Müttern und jungen Familien dar. Ein Evaluationsprojekt der Universität Bielefeld hat sich mit der Frage befasst, inwieweit die Mitglieder der beteiligten Berufsgruppen und Fachgesellschaften (Berufsverband der Kinder- und Jungendärzte BVKJ e.V., Berufsverband der Frauenärzte BVF e.V., Deutscher Hebammenverband DHV e.V.) die Handlungsempfehlungen kennen und ihnen zustimmen.
Methodik: Von Dezember 2011 bis Februar 2012 wurden 1.311 Multiplikatoren (87,4% Hebammen, 3,6% Frauenärzte, 3,4% Kinder- und Jugendärzte sowie 5,2% Kinderkrankenschwestern/-pfleger, Diätassistentinnen, Oecotrophologen und „Sonstige“) in einer Online-Befragung mit einem standardisierten Fragebogen befragt.
Ergebnis: Die Ergebnisse wurden differenziert nach Berufsgruppen ausgewertet. Die Handlungsempfehlungen stoßen bei den Berufsgruppen der Oecotrophologen und der Kinder- und Jugendärzte auf eine sehr starke Zustimmung (>95%), bei den Frauenärzten sowie den Kinderkrankenschwestern/-pflegern auf eine mäßige Akzeptanz (>83%). Der Zustimmungsgrad fiel bei den Hebammen und den sonstigen Berufsgruppen mit ca. 67% am geringsten aus (Tabelle 1 [Tab. 1]).
Schlussfolgerung: Die Implementierung der Handlungsempfehlungen in die Praxis ist noch nicht vollständig gelungen. Um die Akzeptanz bei Multiplikatoren zu steigern, sind folgende Maßnahmen geplant:
- Eventuell missverständliche Formulierungen sollen im Rahmen einer Überarbeitung optimiert werden.
- Ein Thema aus den Handlungsempfehlungen soll regelmäßig für Fachkräfte und Verbraucher aufbereitet, über die Verbände, den Netzwerk-Newsletter und die Presse kommuniziert werden.
- Beteiligte Berufsverbände, Fachgesellschaften und Multiplikatoren sollen verstärkt über die Handlungsempfehlungen informiert werden. Nur eine sehr große Akzeptanz der Handlungsempfehlungen gewährt, dass die Empfehlungen an die jungen Familien weitergegeben und von ihnen umgesetzt werden.