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Süddeutscher Kongress für Kinder- und Jugendmedizin

62. Jahrestagung der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin gemeinsam mit der Süddeutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V. – Landesverband Saarland

03.05. - 05.05.2013, Saarbrücken

Die Wertigkeit eines anterior-posterior Röntgen des Beckens für die Erkennung eines Morbus Perthes drei Monate nach durchgemachter Coxitis fugax

Meeting Abstract

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  • A. Joeris - Universitätsklinik für Kinderchirurgie, Inselspital, Bern, Switzerland
  • U. Wiedmer - Universitätsklinik für Kinderchirurgie, Inselspital, Bern, Switzerland
  • T. Slongo - Universitätsklinik für Kinderchirurgie, Inselspital, Bern, Switzerland

Süddeutscher Kongress für Kinder- und Jugendmedizin. 62. Jahrestagung der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin gemeinsam mit der Süddeutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. – Landesverband Saarland. Saarbrücken, 03.-05.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13sgkjP19

doi: 10.3205/13sgkj36, urn:nbn:de:0183-13sgkj366

Published: April 17, 2013

© 2013 Joeris et al.
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Fragestellung: Die häufigste Hüftgelenksaffektion im Kindesalter ist die Coxitis fugax. Sie präsentiert sich mit Schmerzen, Bewegungseinschränkung, sonografisch meist feststellbarem Erguss im Hüftgelenk und ohne sichtbare Veränderungen im konventionellen Röntgenbild. Der ungefähr im gleichen Alterspektrum auftretende Morbus Perthes kann zu schweren, bleibenden Hüftkopfdeformitäten führen. Unter Umständen können Hüftgelenksschmerzen und ein Erguss des Hüftgelenkes erste Symptome eines beginnenden Morbus Perthes sein, noch bevor auf dem konventionellen Röntgenbild die typischen Veränderungen zu erkennen sind. Aus diesem Grund bekommen alle Kinder, die in der Universitätsklinik für Kinderchirurgie, Inselspital Bern, wegen einer Coxitis fugax behandelt werden, 3 Monate nach Abheilung eine anterior-posteriore Röntgenaufnahmen des Beckens, um frühzeitig einen beginnenden Morbus Perthes zu erkennen. Das Ziel dieser Studie war es, die Rolle der Verlaufsröntgenbilder 3 Monate nach einer Coxitis fugax- Episode zu evaluieren und zu prüfen, ob wirklich alle Kinder eine Kontrollröntgenaufnahme brauchen oder ob es ausreichend wäre, nur diejenigen, welche im Intervall zwischen Coxitis fugax und Kontrollröntgen klinische Beschwerden hatten, erneut zu röntgen.

Methodik: Retrospektive Analyse aller Kinder, die zwischen 2004 und 2010 mit der Diagnose einer Coxitis fugax in der Universitätsklinik für Kinderchirurgie, Inselspital Bern, behandelt wurden. Das totale Patientengut belief sich auf 212 Kinder mit der Diagnose einer Coxitis fugax, wovon bei 14 Kindern kein Verlaufsröntgenbild vorhanden war. Somit wurden 198 Patienten eingeschlossen. Ausgewertet wurden die radiologischen und klinischen Befunde.

Ergebnisse: Im Intervall zwischen Coxitis fugax und Verlaufskontrolle hatten 20 Kinder rezidivierende oder persistierende Hüftbeschwerden (10.1%). 16 dieser Patienten hatten eine blande radiologische Verlaufsbildgebung (Sensitivität 0.2). Bei 4 Patienten (2%) wurde ein Morbus Perthes diagnostiziert (Spezifität 1.0). Alle Kinder, die im Intervall beschwerdefrei waren, hatten ein negatives Verlaufsröntgenbild.

Schlussfolgerung: Eine Röntgenkontrolle nach durchgemachter Coxitis fugax ist nur dann notwendig, wenn im Intervall zwischen Coxitis fugax und Verlaufskontrolle nach 3 Monaten Beschwerden aufgetreten sind oder persistierten. Eine fachkundige klinische Nachkontrolle zur Früherkennung eines M. Perthes sollte nach 3 Monaten aber weiter erfolgen.