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Süddeutscher Kongress für Kinder- und Jugendmedizin

62. Jahrestagung der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin gemeinsam mit der Süddeutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V. – Landesverband Saarland

03.05. - 05.05.2013, Saarbrücken

Eine seltene Ursache für Bauchschmerzen bei einem Kleinkind

Meeting Abstract

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  • M. Veser - Oberschwabenklinik Ravensburg, Kinderklinik, Ravensburg, Germany
  • C. Boelke - Oberschwabenklinik Ravensburg, Kinderklinik, Ravensburg, Germany
  • A. Artlich - Oberschwabenklinik Ravensburg, Kinderklinik, Ravensburg, Germany
  • P. Szavay - Universitätsklinik Tübingen, Kinder- und Jugendchirurgie, Tübingen, Germany

Süddeutscher Kongress für Kinder- und Jugendmedizin. 62. Jahrestagung der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin gemeinsam mit der Süddeutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. – Landesverband Saarland. Saarbrücken, 03.-05.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13sgkjP16

doi: 10.3205/13sgkj33, urn:nbn:de:0183-13sgkj338

Published: April 17, 2013

© 2013 Veser et al.
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Bauchschmerzen im Kindesalter sind ein häufiges Symptom verschiedenster Erkrankungen. Wir berichten über einen 17 Monate alten Jungen, bei dem seit zehn Tagen Fieber bis 40°C und wässrige Diarrhoe bestanden. Dem war ein Italienurlaub vorangegangen. Am Aufnahmetag war er schreiend aus dem Schlaf geschreckt und habe sich die rechte Flanke gehalten. Der Junge wurde unter Invaginationsverdacht zugewiesen.

Befund: Bei Aufnahme deutlich reduzierter Allgemeinzustand, Temperatur und sehr berührungsempfindliches Abdomen mit Abwehrspannung und Druckschmerz v.a. im Bereich des rechten Abdomens, fraglich walzenförmige Struktur im Mittelbauch, keine Hepatosplenomegalie. Darmgeräusche sehr spärlich auskultierbar. Ampulla recti leer, kein Blut. Restliche körperliche Untersuchung unauffällig.

Diagnostik: In der Laborchemie erhöhtes CRP, initial 91,3 mg/l, im Verlauf steigend bis 239 mg/l, unter antibiotischer Therapie rückläufig. Normwerte für BB und Gerinnung. LDH an der oberen Normgrenze. In der Abdomensonographie kein Hinweis auf Invagination oder Appendizitis und im Röntgen Thorax kein Hinweis auf eine Pneumonie. Nach klinischem Eindruck einer parasternalen Schwellung bds. zeigte die Sonographie der thorakalen Weichteile einen subkutan gelegenen Tumor bds. parasternal je ca. 3x1x2 cm groß, stark durchblutet mit phlegmonöser Brustwandentzündung. Das anschließend durchgeführte MRT Thorax zeigte einen das Sternum auftreibenden, KM-aufnehmenden Prozess mit ausgedehnter umgebender Entzündung.

Verlauf und Diskussion: Der Verdacht auf Invagination konnte in der Sonographie nicht bestätigt werden. Unter iv-antibiotischer Therapie mit Cefuroxim waren zwar die Entzündungszeichen rückläufig, aber eine klinische Besserung blieb aus. Am Tag nach Aufnahme entwickelte der Junge eine deutliche, intermittierend gerötete Schwellung parasternal bds. Die in der Sonographie dargestellten Raumforderungen stellten sich in der MRT als akut entzündliche Veränderung des distalen Sternumdrittels mit Knochenauftreibung und umgebender Weichteilschwellung dar.

Es erfolgte die Verlegung in eine nahgelegene Universitätsklinik zur Biopsie und weiteren Versorgung. In der Histologie stellte sich der entzündliche Prozess tatsächlich als Osteomyelitis des Sternums heraus. Als verursachender Keim konnte aus der intraoperativen Probe Salmonella enteritidis angezüchtet werden.

Fazit: Eine Sternumosteomyelitis kann in seltenen Fällen als Komplikation einer Salmonellose auftreten.