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Muraine-Nähte bei Patienten mit akutem Hydrops corneae
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Published: | May 14, 2025 |
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Hintergrund: Der Keratokonus ist eine typischerweise asymmetrisch auftretende, progrediente Hornhautvorwölbung, die eine parazentrale Ausdünnung verursacht. in 0,2 bis 2,8% der Patienten kommt es zum sog. Hydrops corneae. Hierbei handelt es sich um ein plötzlich auftretendes korneales Ödem aufgrund einer Überdehnung und somit einer Ruptur in der Descemetmembran. Hierdurch kommt es zum Eindringen von Kammerwasser in das Hornhaut-Stroma.
Symptome umfassen akute Sehverschlechterung, Schmerzen und Lichtempfindlichkeit. Zu den prädisponierenden Faktoren gehören z.B. Atopien, Augenreiben, erhöhter intraokularer Druck und Down-Syndrom.
Methoden: Wir präsentieren eine Fallserie aus drei Patienten, die sich in unserer Klinik mit Hydrops corneae bei Keratokonus vorgestellt haben. Sie berichteten über plötzliche Sehverschlechterung, Lichtempfindlichkeit und Epiphora. Der Visus betrug Handbewegung bis Metervisus am betroffenen Auge. Der Bulbus zeigte sich palpatorisch normoton und ohne positives Seidel-Zeichen. Splatlampenmikroskopisch und im Vorderabschnitts-OCT zeigte sich eine Ruptur der Descemetmembran und ein begleitendes Hornhautödem.
Alle drei Patienten wurden mittels Muraine-Nähten operativ versorgt. Die Patienten wurden nach fünf Wochen zur Kontrolle einbestellt. Hier zeigte sich ein regredienter Befund mit Abnahme der Hornhautdicke und Rückgang des Hornhautödems. Es erfolgte dann bei gutem postoperativem Befund die Fadenentfernung.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei Patienten mit akutem Hydrops corneae sind die Muraine-Nähte eine sichere und effektive Methode zur schnellen Reduktion des Hornhautödems mit besserer Prognose als eine rein konservative Behandlung. Bei zentralen Narben kann nach Abheilung eine perforierende Keratoplastik in Erwägung gezogen werden.