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Zyklopexie bei Bulbushypotonie – eine Fallserie
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Published: | May 14, 2025 |
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Hintergrund: Die okuläre Hypotension nach Zyklodialyse kann über verschiedene Komplikationen wie Makulasternfalten, Papillenschwellung e vacuo, Aderhautamotio oder Descemetfalten visus- oder durch eine Atrophia bulbi organbedrohend sein.
Methodik: Es wird über 13 Augen von 13 Patienten (6–81 Jahre) mit Zyklodialyse und operativer Versorgung durch direkte Zyklopexie nach Naumann oder modifiziert transskleral berichtet. Verglichen werden Visus und Tensio (IOD) prä- und postoperativ am betroffenen Auge. Zudem wird die präoperative Lokaltherapie untersucht. Postoperativ erhielten alle Patienten eine lokale Therapie mit Steroiden und Zykloplegia sowie systemische Karboanhydrasehemmer.
Ergebnisse: Die häufigste Genese der Zyklodialyse war posttraumatisch – zumeist nach Contusio bulbi (n=7). Zwei Zyklodialysen entstanden iatrogen nach Vitrektomie. Der Dialysespalt wurde gonioskopisch oder mittels Ultraschallbiomikroskopie gesichert und erstreckte sich durchschnittlich über 3 Uhrzeiten.
Der präoperative IOD betrug im Mittel 5,6 mmHg (SD +/-4,0 mmHg) am betroffenen Auge. Zwei Augen hatten eine normotone Ausgangslage.
Zur Entlassung wiesen nur zwei der operierten Augen hypotone Werte auf, die durchschnittliche Tensio betrug 13,6mmHg (SD +/-3,9 mmHg). Eine durchschnittliche Tensio von 12mmHg (SD +/-4,5 mmHg) mit zwei hypotonen Augen verblieb bei der letzten Visite.
Während der Visus präoperativ und zur Entlassung im Durchschnitt 1,2 logMAR betrug und im Wesentlichen stabil verlief, zeigte sich bis zur letzten Visite ein Visusanstieg in der Mehrheit der Augen (n=8) auf im Mittel 0,74 logMAR.
Vier Augen hatten präoperativ eine medikamentöse Zykloplegie ohne Therapieerfolg erhalten.
Schlussfolgerung: Sowohl die direkte Zyklopexie nach Naumann als auch deren Modifikation stellen eine gute Möglichkeit zur Behebung zykloplegieresistenter bzw. größerer Zyklodialysen über 2 Uhrzeiten dar.
Die postoperative Tensio des betroffenen Auges normalisierte sich im Verlauf zumeist. Da diese am operierten Auge unmittelbar postoperativ deutlich ansteigen kann, ist eine vorübergehende Therapie mit systemischen Karboanhydrasehemmern sinnvoll.
Obwohl die Visusprognose durch multiple Begleiterkrankungen in häufig traumatisch belasteten Augen limitiert ist, konnte zumeist ein Visusanstieg beobachtet werden.