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Versorgung einer traumatischen Aniridie mit Einnähen einer Artificial Iris
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Published: | September 6, 2023 |
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Hintergrund: Ein 50-jähriger Patient stellte sich notfallmäßig vor nach einem Rohheitsdelikt mit Schlag auf das linke Auge. Die operative Versorgung bei Bulbusruptur mit traumatischem Irisverlust beinhaltete eine vordere Vitrektomie, eine Kunstlinsenimplantation sowie im Verlauf bei therapieresistentem Druckanstieg eine Not-Trabekulektomie mit Mitomycin C. Die Versorgung der partiellen Aniridie durch eine Irisprint-Kontaktlinse wurde beendet, nachdem der Patient durch mangelhafte Compliance die Kontaktlinsenversorgung abbrach.
Methoden: Bei starker Blendungsempfindlichkeit entschlossen wir uns zur Implantation einer Aniridie-Irisprint-Linse. Die Operation derselben verlief komplikationslos und mit einem postoperativ ansprechenden optischen Ergebnis. Bei der Versorgung mit Aniridie-Print-Linsen müssen die hohen Kosten berücksichtigt werden, und die Kostenübernahme der Versicherungsträger sollte durch entsprechende Beantragung zweifelsfrei gewährleistet sein. Die Aniridie-Print-Linse ist custom-made und deshalb durch deutlich bessere kosmetische Resultate gekennzeichnet als Kontaktlinsen oder sektorförmige Irisblendenringe. Letztere sind durch die Novellierung der Medizinproduktegesetze zum größten Teil nicht mehr erhältlich, da eine CE-Zertifizierung fehlt.
Schlussfolgerung: Die Artificial Iris stellt eine optimale Möglichkeit zur Reduktion der Blendungsempfindlichkeit sowie zur Behebung einer partiellen oder vollständigen Aniridie mit sehr guten kosmetischen und funktionellen Ergebnissen dar.