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Die Implantation einer kapselsackfixierten Kunstlinse bei ausgeprägter Linsensubluxation mit Hilfe modifizierter sklerafixierter Kapselspannringe, eine Video-Fallvorstellung
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Published: | September 6, 2023 |
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Hintergrund: Das operative Vorgehen einer Kataraktoperation bei instabilem Linsen-Kapselsack-Komplex ist erschwert und mit Komplikationen vorbehaftet, insbesondere bei einem Zonuladefekt von über 4 Uhrzeiten. Dies ist bei ausgeprägten traumatischen bzw. angeborenen Linsensubluxationen nicht selten der Fall. Häufig wird dabei die Linse inklusive Kapselsack im Sinne einer ICCE (intrakapsuläre Kataraktextraktion) entfernt und ggf. eine vordere Vitrektomie durchgeführt. Die Fixation der Kunstlinse erfolgt dann an der Sklera bzw. an der Iris. Die Option, den Kapselsack trotz der Linsensubluxation durch einen Zonuladefekt von bis zu 8 Uhrzeiten zu erhalten, bietet das bestmögliche visuelle Ergebnis und reduziert das intra- und postoperative Komplikationsrisiko auf das Niveau einer standardisierten Kataraktoperation. Dies ist jedoch chirurgisch herausfordernd und setzt den Einsatz spezieller unterstützender Instrumente (z.B. Kapselsackretraktoren, modifizierte sklerafixierte Kapselspannringe bzw. Ringsegmente) voraus.
Methode: Anhand einer Video-Falldarstellung zweier Kataraktoperationen (traumatische bzw. angeborene Linsensubluxation von 7–8 Uhrzeiten) wird die operative Versorgung der Katarakt mit Hilfe des sklerafixierten Kapselspannrings nach Malyugin/Cionni mit Erhalt des Kapselsacks und der Implantation einer kapselsackfixierten IOL vorgestellt.
Ergebnisse: Mit Hilfe der sklerafixierten Kapselspannringe besteht bei Linsensubluxation die Möglichkeit, die Kunstlinse in den Kapselsack zu implantieren, die luxierte Kapsel zu zentrieren und zusätzlich zu fixieren, gleichzeitig die intra- und postoperativen Komplikationen einer sklera- bzw. irisfixierten IOL zu vermeiden.
Schlussfolgerungen: Die sklerafixierten Kapselspannringe bzw. Ringsegmente bieten die Möglichkeit, eine subluxierte Linse unter Erhalt des Kapselsacks operativ zu versorgen und damit das intra- und postoperative Komplikationsrisiko zu reduzieren.