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29. Jahrestagung der Sachsen-Anhaltisch-Thüringischen Augenärztegesellschaft - SATh 29

Sachsen-Anhaltisch-Thüringische Augenärztegesellschaft e.V.

02.09. - 03.09.2022, Halle/Saale

Intraoperative Druckmessung nach Pars-plana-Vitrektomie – dynamisches Konturtonometer verglichen mit der Applanationstonometrie nach Perkins und der palpatorischen Abschätzung

Meeting Abstract

  • Sebastian Bäurle - Halle/Saale; Homburg/Saar
  • B. Seitz - Homburg/Saar
  • A. Viestenz - Halle/Saale; Homburg/Saar
  • A. Viestenz - Halle/Saale; Homburg/Saar

Sachsen-Anhaltisch-Thüringische Augenärztegesellschaft. 29. Jahrestagung der Sachsen-Anhaltisch-Thüringischen Augenärztegesellschaft – SATh. Halle/Saale, 02.-03.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22sath56

doi: 10.3205/22sath56, urn:nbn:de:0183-22sath561

Published: November 7, 2022

© 2022 Bäurle et al.
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Text

Fragestellung: Postoperative intraokulare Druckanstiege (IOD) nach Pars-plana-Vitrektomie (ppV) gehören zu den häufigen Komplikationen und können zu irreversiblem Visusverlust führen. Mit dem dynamischen Konturtonometer (DCT) und dem Perkins-Applanationstonometer (PAT) stehen dem Operateur zusätzlich zur palpatorischen IOD-Abschätzung zwei Tonometersysteme zur IOD-Messung im Operationssaal zur Verfügung.

Methodik: In einer prospektiven Querschnittstudie wurden 51 Augen nach durchgeführter ppV auf dem Operationstisch vergleichend mit dem PAT und DCT gemessen. Für die DCT Messung wurde der Kopf des Patienten zur Seite gedreht, sodass das Tonometerköpfchen und der Bulbus in einem Winkel von 90° zueinander standen. Vorher erfolgte eine palpatorische IOD-Abschätzung durch den Operateur. Erfasst wurden der IOD und die Intertonometerdifferenz.

Ergebnisse: Der palpatorisch abgeschätzte IOD lag bei 16,5 ± 7,0 mmHg. Mit dem DCT gemessen lag der IOD bei 18,9 ± 10,2 mmHg (4,4–50,0 mmHg) und mit dem PAT bei 11,9 ± 8,3 mmHg (1,0–39,0 mmHg). Die Intertonometerdifferenz zwischen dem DCT und PAT lag im Mittel bei 7,1 mmHg (p<0,001). Im Extremfall maß das PAT den IOD 27,0 mmHg niedriger als das DCT. Gegenüber der palpatorischen IOD-Abschätzung maß das DCT den IOD im Mittel 2,3 mmHg höher (p<0,001). DCT-IOD-Werte korrelierten stärker mit der palpatorischen IOD-Abschätzung (KOR 0,85) als mit den PAT-IOD-Werten (KOR 0,76) (p<0,001).

Schlussfolgerungen: Das postoperative IOD-Management nach ppV stellt eine Herausforderung dar. Neuere Tonometrieverfahren wie das dynamische Konturtonometer helfen den IOD genau und unabhängiger zu erfassen. Die palpatorische Abschätzung durch den Operateur nach OP-Abschluss zählt auch weiterhin zu einer essentiellen Fähigkeit für ein optimales postoperatives IOD-Management.