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Minimal-invasive Glaukomchirurgie bei refraktären Glaukomen
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Published: | November 7, 2022 |
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Einführung: Refraktäre Glaukome stellen häufig eine Herausforderung für den Glaukomchirurgen dar. Die Mikroinvasive Glaukomchirurgie bietet verschiedene Techniken, um den IOD zu senken, mit möglichst geringem Komplikationsrisiko. In dieser Arbeit wurde die Wirksamkeit der XEN-Stent ohne Bindehaut-Eröffnung bei komplizierten Glaukomen untersucht.
Methode: Es wurden 84 Augen von 70 Patienten mit fortgeschrittenem Glaukom (Gesichtsfeld MD 11.66±7.77 dB, C/D 0.88±0.14) eingeschlossen. 73.4% der Fälle nahmen zum Zeitpunkt der Operationsindikation 3 oder mehr drucksenkende Medikamente, mehr als die Hälfte (57.1%) hatten mindestens einen erfolglosen Eingriff hinter sich. Der Erfolg wurde als eine IOD-Senkung von ≥ 20% mit ≤ Antiglaukomatosa im Vergleich zu präoperativ und ohne zusätzliche Glaukomoperationen definiert.
Ergebnisse: Ein Jahr postoperativ konnten 74.3% der Augen, trotz schwieriger Ausgangssituation, als Erfolg gewertet werden. Der IOD sank durchschnittlich von 23.65±6.58 mmHg (mit 3.10±1.23 Antiglaukomatosa) auf 14.66±3.07 mmHg (mit 0.84±1.21 Medikamenten). Etwa die Hälfte der Augen (52.4%) brauchte keine IOD-senkenden Medikamente. Die Re-Operationsrate betrug 15.5%. Hypotonie-Zeichen waren in 14.3% der Augen zu beobachten. Wir konnten keine statistisch signifikante Korrelation zwischen Linsenstatus, Glaukomform, Voroperationen und Operationserfolg nachweisen.
Schlussfolgerung: Der XEN-Stent bietet eine Alternative bei refraktären Glaukomen mit einer schnellen Patientenrehabilitation. Allerdings muss insbesondere bei schwierigen Ausgangssituationen bedacht werden, dass bei dieser Technik alle Sickerkissen-assoziierten Komplikationen möglich sind.