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Cytomegalievirus (CMV)-Retinitis, eine Erkrankung bei Immunsuppression
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Published: | November 7, 2022 |
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Einführung: Die Cytomegalievirus-Retinitis ist eine opportunistische Infektion, die vorwiegend bei immunsupprimierten Patienten auftritt. Diese Infektion der gesamten Netzhaut kann zu Nekrosen, Netzhautrissen und Ablösungen führen. Sie wird durch das Cytomegalievirus verursacht und wird häufig mit HIV/AIDS sowie schwerer Immunsuppression durch Chemotherapie und Autoimmunerkrankungen, die Immunmodulatoren erfordern, in Verbindung gebracht.
Diagnose: Symptome wie Visusminderung, Photopsien sowie Skotome werden häufig von den Patienten angegeben. Klassische Netzhautbefunde sowie eine vorliegende Immunsuppression bzw. immunsuppressive Erkrankung weisen auf diese Erkrankung hin. Glaskörper- oder Kammerwasserpunktion und -analyse mittels Polymerase-Kettenreaktion (PCR) können die Diagnose absichern. Funduskopisch zeigen sich gelblich-weiße Netzhautläsionen, die häufig in der Peripherie beginnen und dem Gefäßsystem in zentraler Richtung folgen. Der klassische Befund sind Netzhautblutungen mit einem weißlichen, körnigen Aussehen der Netzhaut. Jede Läsion hat die größte Aktivität an den Rändern.
Therapie: Als Erstlinientherapie gilt die orale Einnahme von Valganciclovir mit einer Einleitungsdosis von 900 mg zweimal täglich für 21 Tage, gefolgt von einer Erhaltungsdosis von 900 mg täglich. Weitere Therapien sind intravenös mittels Ganciclovir, Foscarnet und Cidofovir möglich. Für die kurzfristige Behandlung ist die intravitreale Verabreichung dieser Medikamente auch möglich. Bei Patienten mit unmittelbar sichtbedrohenden Läsionen kann gleichzeitig mit der intravitrealen Injektion eine systemische Therapie durchgeführt werden. Eine chirurgische Therapie ist bei Komplikationen der Retinitis wie rhegmatogene Netzhautablösungen erforderlich.