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29. Jahrestagung der Sachsen-Anhaltisch-Thüringischen Augenärztegesellschaft - SATh 29

Sachsen-Anhaltisch-Thüringische Augenärztegesellschaft e.V.

02.09. - 03.09.2022, Halle/Saale

Okuläre Lymphome und Masquerade-Syndrome – neue diagnostische und therapeutische Optionen

Meeting Abstract

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  • Vinodh Kakkassery - Lübeck

Sachsen-Anhaltisch-Thüringische Augenärztegesellschaft. 29. Jahrestagung der Sachsen-Anhaltisch-Thüringischen Augenärztegesellschaft – SATh. Halle/Saale, 02.-03.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22sath02

doi: 10.3205/22sath02, urn:nbn:de:0183-22sath021

Published: November 7, 2022

© 2022 Kakkassery.
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Mit bis zu 10% aller extranodalen Lymphomerkrankungen sind die okulären Lymphome eine der häufigsten Lokalisationen außerhalb der Lymphknoten. Anatomisch unterscheidet man intraokuläre von periorbitalen/adnexalen Lymphomen. Die intraokulären Lymphome werden weiter unterteilt in die uvealen Lymphome, welche Iris, Choroidea oder Ziliarkörper betreffen können und die vitreoretinalen Lymphome, welche Retina und Glaskörper jeweils isoliert oder kombiniert betreffen können und mit den ZNS-Lymphomen assoziiert sind. Periorbital unterscheidet man zwischen Orbita-, Konjunktiva-, Tränenapparat-, und Lidlymphomen. Der Befall kann entweder isoliert oder systemisch vorliegen bzw. im Rahmen einer primären oder sekundären Erkrankung vorkommen, was für die Therapieentscheidung und Prognosestellung wichtig ist. Pathohistologisch dominiert die Gruppe der B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphome, wobei selten auch alle anderen Lymphtypen vorkommen können. An den einzelnen Lokalisationen dominieren unterschiedliche histologische Entitäten. Das okuläre Lymphom ist ein auf allen Ebenen sehr heterogenes Krankheitsbild, welches sich abhängig von der Tumorlokalisation, der Pathohistologie, dem Grad der Malignität und systemischen Ausbreitung ganz unterschiedliche Symptome und klinische Zeichen verursachen kann. Während das konjunktivale Lymphom beispielsweise durch eine typische lachsfarbene indolente Raumforderung und Entzündungssymptome auffällt, kommt der Patient bei intraokularem Befall oft mit unklarem Visusabfall oder anderen Sehstörungen und dem Verdacht auf ein infektiologisches Geschehen im Rahmen einer Uveitis zum Augenarzt. Moderne bildgebende Verfahren sowie spezielle ophthalmologische Untersuchungen können hilfreich sein bei dem Eingrenzen der Verdachtsdiagnose. Um die endgültige Diagnose zu stellen, benötigt man jedoch in nahezu allen Fällen eine Probebiopsie mit anschließender pathohistologischer Untersuchung. Die Therapie ist stark abhängig von der genauen Lokalisation und Ausbreitung des Lymphoms und sollte bei jedem Patienten im Rahmen eines Tumorboards zwischen den einzelnen Fachdisziplinen abgestimmt werden.