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Die Fundusautofluoreszenz ist bei altersbedingter Makuladegeneration zu kürzeren Wellenlängen hin verschoben
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Published: | September 9, 2021 |
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Hintergrund: Obwohl die Fundus-Autofluoreszenz(FAF)-Bildgebung heute Teil der klinischen Routinediagnostik ist, ist das Wissen über die beteiligten Fluorophore und ihre Rolle in der Pathophysiologie von Netzhauterkrankungen begrenzt. Diese Studie untersucht die spektralen Eigenschaften der FAF von Patienten mit altersbedingter Makuladegeneration (AMD) und gesunden Kontrollen.
Methoden: Die spektralen Eigenschaften der FAF wird durch die Maximalwellenlänge der Emission (peak emission wavelength – PEW) charakterisiert. Diese wird aus dem Verhältnis der Emissionen in den beiden Spektralkanälen (500–560 nm und 560–720 nm) des Fluoreszenzlebensdauer-Ophthalmoskops durch eine Kalibrierung bestimmt. Die PEW wurde bei 44 jungen (mittleres Alter 24.0±3.8 Jahre) und 18 älteren (67.5±10.2) gesunden Probanden sowie 63 AMD-Patienten (74.0±7.3 Jahre) für jeden Pixel eines 30°-Fundusfeldes gemessen und über das zentrale Feld, den inneren und den äußeren Ring des ETDRS-Raster gemittelt.
Ergebnisse: Die PEW der jungen und älteren Kontrollen unterschieden sich nicht, die der Patienten waren jedoch signifikant kürzerwellig: ETDRS-Raster-Zentrum: 571±26 nm vs. 599±17 nm bei den älteren Kontrollen, innerer Ring: 596±17 nm vs. 611±11 nm, äußerer Ring: 602±16 nm vs. 614±11 nm. Nach einer mittleren Nachverfolgungszeit von 50.8±10.8 Monaten verkürzte sich die PEW der Patienten nochmals signifikant um 9±19 nm im inneren ETDRS-Ring. Patienten, die in der Nachbeobachtung eine Progression der AMD zeigten, hatten bereits bei der Erstuntersuchung signifikant kürzere PEW als Patienten ohne Progression (p≤0.018).
Schlussfolgerungen: Die PEW steht im Zusammenhang mit der Pathologie der AMD und könnte ein diagnostisches Kriterium sein. Möglicherweise ist eine kurze PEW prädiktiv für eine Krankheitsprogression.