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28. Jahrestagung der Sachsen-Anhaltisch-Thüringischen Augenärztegesellschaft - SATh

Sachsen-Anhaltisch-Thüringische Augenärztegesellschaft e.V.

10.09. - 11.09.2021, Jena

Diplopie als Erstsymptom eines metastasierenden Nierenzellkarzinoms

Meeting Abstract

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  • Meerim Batyrbekova - Jena
  • U. Voigt - Jena
  • D. Meller - Jena

Sachsen-Anhaltisch-Thüringische Augenärztegesellschaft. 28. Jahrestagung der Sachsen-Anhaltisch-Thüringischen Augenärztegesellschaft – SATh. Jena, 10.-11.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21sath34

doi: 10.3205/21sath34, urn:nbn:de:0183-21sath340

Published: September 9, 2021

© 2021 Batyrbekova et al.
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Hintergrund: Eine akute Diplopie kann als Erstsymptom bei verschiedenen orbitalen Prozessen auftreten. Neben den Gefäßanomalien, entzündlichen und endokrinologischen Erkrankungen kommen differentialdiagnostisch auch raumfordernde Prozesse in Betracht.

Methodik: Wir berichten von einem 56-jährigen Patienten, der sich in der Augenklinik Jena mit einer akuten Diplopie, Motilitätsstörung und Visusminderung am linken Auge vorstellte. In der bildgebenden Diagnostik zeigte sich ein knochendestruierender Prozess mit Ausdehnung in die mittlere Schädelgrube und Infiltration der Orbita. Anamnestisch war eine Nephrektomie bei Nierenzellkarzinom vor 3 Jahren bekannt.

Ergebnis: Bei Verdacht auf eine Metastase erfolgte eine Tumorresektion durch die Kollegen der HNO-Klinik. Histopathologisch zeigte sich eine Lymphknotenmetastase des vorbekannten Nierenzellkarzinoms. Das komplette Staging ergab keinen Anhalt für Lokalrezidive oder Zweitmalignom. Es erfolgte die Übernahme des Patienten durch die Klinik für Urologie zur Planung der weiteren Therapie.

Schlussfolgerung: CT-/MRT-Untersuchung spielt bei der Diagnosestellung neben der Anamnese und klinischer Untersuchung eine wichtige Rolle. Zur Diagnosesicherung einer orbitalen Metastase sollte eine bioptische Sicherung erfolgen.

Sollte sich der Verdacht einer Fernmetastase bestätigen, ist eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit für die optimale Patientenbehandlung unabdingbar.