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Einführung: Eine 64-jährige Patientin stellte sich in unserer Klinik mit einer persistierenden Oberlidschwellung nach Herpesinfektion vor. Die Augenmotilität war frei, und es zeigten sich keine Hinweise auf eine Sehnervenkompression. Der Bulbus stellte sich ebenfalls reizfrei dar. Bei persistierender Lidschwellung und palpabel derber Läsion im medialen oberen Bereich wurde eine Bildgebung durchgeführt.

Methoden und Ergebnisse: Die Bildgebung zeigte eine kontrastanreichernde Masse im medialen oberen Bereich der Orbita bis zu retrobulbär, jedoch ohne Sehnervenkompression. Neuroradiologisch stellte sich der Verdacht auf einen entzündlichen Prozess. Die Orbitabiopsie zeigte Hinweise auf ein bis dato nicht diagnostiziertes Mamma-Karzinom. Die Patientin wurde in das Brustzentrum der Universitätsfrauenklinik Magdeburg überwiesen, wo der primäre Tumor identifiziert und entsprechend behandelt wurde. Für die orbitale Metastase wurde eine Radiotherapie eingeleitet.

Schlussfolgerung: Dieser Fall zeigt, dass eine Biopsie bei orbitalen Prozessen unabdingbar ist und möglichst früh für die Abklärung durchgeführt werden sollte.