gms | German Medical Science

28. Jahrestagung der Sachsen-Anhaltisch-Thüringischen Augenärztegesellschaft - SATh

Sachsen-Anhaltisch-Thüringische Augenärztegesellschaft e.V.

10.09. - 11.09.2021, Jena

Ciclosporin – eine effektive Alternative zur Behandlung von Hornhautvaskularisationen

Meeting Abstract

Search Medline for

  • Anna-Laura Meyerdierks - Magdeburg
  • C. Schuart - Magdeburg
  • H. Thieme - Magdeburg

Sachsen-Anhaltisch-Thüringische Augenärztegesellschaft. 28. Jahrestagung der Sachsen-Anhaltisch-Thüringischen Augenärztegesellschaft – SATh. Jena, 10.-11.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21sath08

doi: 10.3205/21sath08, urn:nbn:de:0183-21sath087

Published: September 9, 2021

© 2021 Meyerdierks et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund: Verschiedene systemische oder lokal ophthalmologische Erkrankungen können zum Teil massive Hornhautvaskularisationen und dadurch bedingte Hornhauttrübungen und Visusverlust bedingen. Häufig bedeuten diese eine langfristige Therapie und einen nur sehr langsamen Heilungsverlauf.

Methoden: Eine Reihe von Patienten wird bzw. wurde in unserem Haus mit Ciclosporin-Augentropfen 2% bei ausgeprägten Hornhautvaskularisationen behandelt. Die Ursachen waren vielfältig, von Psoriasis- und Rosazeakeratitis über Hornhautvaskularisationen bei Infektionen wie Pilz- oder Acanthamöbenkeratitis und Transplantatabstoßungen. Auch ausgeprägte Sicca-Syndrome mit filiformen Hornhautveränderungen sprechen auf die Therapie mit Ciclosporin-Augentropfen gut an.

Ergebnisse: Allen unseren Patienten gemein waren Hornhautvaskularisationen, die zu einer deutlichen Visusreduktion, in einem Fall bis zum Visus von Fingerzählen, führten. Anfänglich wurden die Patienten ursächlich und mit steroidalen Augentropfen behandelt. Im weiteren Therapieverlauf erfolgte die Umstellung auf Ciclosporin-Augentropfen 2%, welche zu einem allmählichen Rückgang der Vaskularisationen führte. Der Visus verbesserte sich zum Teil um mehrere Visusstufen und konnte langfristig stabilisiert werden. Bei allen Patienten erfolgte eine allmähliche Reduktion der Tropfenfrequenz über Wochen und eine langfristige Erhaltungstherapie mit 1–2x täglicher Applikation.

Schlussfolgerung: Ciclosporin gehört zur Gruppe der Immunsuppressiva und wird in der Transplantatchirurgie zur Verhinderung von Transplantatabstoßungen eingesetzt. Es hemmt die T-Zell-Aktivierung und die Bildung von Interleukinen, vor allem IL-2, aber auch IL-3, -4, -5, -8 und Interferon Gamma. Als Augentropfen in 2%iger öliger Suspension ist es am Auge anwendbar und kann immunologisch vermittelte Hornhautvaskularisationen reduzieren sowie eine Befundstabilisierung herbeiführen. Somit können steroidale Augentropfen und die dadurch bedingten Nebenwirkungen reduziert werden.