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28. Jahrestagung der Sachsen-Anhaltisch-Thüringischen Augenärztegesellschaft - SATh

Sachsen-Anhaltisch-Thüringische Augenärztegesellschaft e.V.

10.09. - 11.09.2021, Jena

DMEK – eine operative Möglichkeit bei endothelialem Transplantatversagen

Meeting Abstract

  • Thomas Hammer - Halle/Saale; Augenzentrum "Frohe Zukunft" Halle/Saale
  • A. Viestenz - Halle/Saale
  • C. Kesper - Halle/Saale
  • A. Viestenz - Halle/Saale

Sachsen-Anhaltisch-Thüringische Augenärztegesellschaft. 28. Jahrestagung der Sachsen-Anhaltisch-Thüringischen Augenärztegesellschaft – SATh. Jena, 10.-11.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21sath06

doi: 10.3205/21sath06, urn:nbn:de:0183-21sath069

Published: September 9, 2021

© 2021 Hammer et al.
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Text

Hintergrund: Die DMEK ist seit mehr als 10 Jahren eine etablierte Therapie endothelialer Hornhauterkrankungen und wird zahlenmäßig am häufigsten bei Fuchs’scher Endotheldystrophie eingesetzt. Da auch Patienten nach perforierender Keratoplastik (pKPL) im weiteren Verlauf ein Endothelversagen entwickeln können, stellte sich die Frage, ob die DMEK dabei erfolgreich eingesetzt werden kann.

Methoden: Eine 70-jährige Patientin hatte bei dekompensierter Fuchs’scher Endotheldystrophie vor 10 Jahren eine untypisierte pKPL erhalten. Bei zunehmendem Transplantatversagen mit Vaskularisationen erfolgte 3 Jahre später eine erneute typisierte pKPL. Weitere 4 Jahre später war eine weitere pKPL bei Durchwanderungskeratitis mykotischer Genese bei chronischem Transplantatversagen nötig. Bei erneut drohender Abstoßungsreaktion wurden intrakamerale Fortecortineingaben durchgeführt. Trotzdem war ein Jahr später eine erneute pKPL erforderlich. Im Anschluss daran waren erneute Fortecortineingaben bei drohender Abstoßung notwendig. Trotzdem trübte das Transplantat weiter ein, so dass vor 6 Monaten eine DMEK erfolgte.

Ergebnisse: Nach komplikationsloser DMEK zeigte sich nach 10 Tagen eine Lamellendehiszenz, sodass im weiteren Verlauf zwei Re-Bubblings mit SF6-Gas-Luft-Gemisch im Abstand weniger Tage nötig wurden. Der nach den zahlreichen pKPLs auf Handbewegungen abgesunkene Visus konnte auf 0,2 gesteigert werden. Aktuell gibt es keine Hinweise auf eine erneute Transplantatabstoßung.

Schlussfolgerung: Durch die DMEK konnte auch in derart fortgeschrittenem Fall die Endothelfunktion verbessert und eine erneute pKPL verhindert werden. Da die Innenseite der Hornhaut durch die pKPLs in der Kurvatur stark verändert ist, muss in solchen Situationen mit mehrfachen Re-Bubblings gerechnet werden. Die Patienten benötigen in der Anfangszeit engmaschigere Kontrollen, um eine Lamellendehiszenz rechtzeitig zu erkennen. Prognostische Faktoren für eine erfolgreiche DMEK nach pKPL mit endothelialer Dekompensation sollen im Rahmen weiterer Untersuchungen evaluiert werden.